Suche nach neuen Möglichkeiten

Markt / 08.10.2014 • 18:40 Uhr
Johann Schallert, geschäftsführender Mehrheitsgesellschafter.
Johann Schallert, geschäftsführender Mehrheitsgesellschafter.

Bandex will vermehrt auf „technische Bänder“ setzen. Erster Auftrag aus Baubereich.

Sulz-röthis. (VN) Die Bandweberei Bandex mit Standorten in Rankweil und Sulz-Röthis ist auf der Suche nach zusätzlichen Anwendungs- und damit Absatzmöglichkeiten für ihre Produkte. Denn das klassische Vorhangband, von dem Bandex heuer etwa 16 Millionen Meter produziert, sei in der Nachfrage rückläufig, erklärt der geschäftsführende Mehrheitsgesellschafter Johann Schallert.

Konkret gehe es um sogenannte „technische Bänder“. Bandex wolle dafür sein jahrzehntelanges Know-how als Bandweberei nutzen. „Unsere Technologie erlaubt das gleichzeitige Weben in drei Ebenen. Damit können wir auf dem Band auch Taschen oder Tunnels einweben“, so Schallert. In diese bis zu 20 Zentimeter breiten Textilbänder könnten dann diverse Materialien eingewoben werden, wie etwa Kupferdrähte oder Karbonfasern. Einen ersten Auftrag habe man diesbezüglich bereits aus dem Baubereich erhalten.

Umsatzminus erwartet

Im Geschäftsjahr 2013 erzielte Bandex ein Geschäftsvolumen von 7,2 Millionen Euro, was noch einer Steigerung von etwa vier Prozent entsprach. Doch bereits im Laufe des Geschäftsjahres 2013 habe sich abgezeichnet, dass die Auftragseingänge für die Zukunft geringer werden. Dieser Trend habe sich 2014 dann fortgesetzt. Für heuer erwartet Schallert ein Geschäftsvolumen von etwa 6,5 Millionen Euro, ein Minus von fast zehn Prozent. Auf diese Situation habe man bei Bandex bereits im Vorjahr und auch heuer mit zwei Restrukturierungsprogrammen geantwortet, im Zuge derer der Personalstand von vormals 50 auf jetzt 40 Beschäftigte reduziert wurde. Neben diesen Restrukturierungsprogrammen habe man auch die Verkaufsbemühungen bei potenziellen Vorhangband-Kunden international verstärkt. Derzeit liegt der Auslandsanteil zwar schon bei 80 Prozent. Doch zukünftig wolle man sich vermehrt auf Kunden außerhalb von Mitteleuropa konzentrieren.

Zudem wurde die ursprünglich für den Jahreswechsel 2014/15 geplante Zusammenführung der Standorte Rankweil und Sulz-Röthis in der ehemaligen Viessmann-Halle in Koblach um zwei Jahre verschoben. „Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf das operative Geschäft. Ein solches Zusammenführungsprojekt mit Kosten von mehr als einer Million Euro passt uns da jetzt nicht hinein“, so Schallert.