Poleposition für das Autoland Vorarlberg

Schwarzach. (VN-sca) Vorarlberg ist ein Autoland. In den vergangenen Jahren sind die Automobilzulieferer im Land kontinuierlich gewachsen. Zuhause sind sie in den verschiedensten Industrie- und Gewerbebranchen, deshalb, so der Geschäftsführer der Wirtschafts-Standort GmbH Vorarlberg (WISTO), Joachim Heinzl, sei es schwierig zu quantifizieren, wie hoch ihr Anteil an der Vorarlberger Industrieproduktion ist. „Wir haben sehr starke Firmen wie Hirschmann oder Carcoustics, um nur zwei zu nennen. Auch die Hersteller technischer Textilien wachsen stark.“

Zweistelliges Wachstum

„Wir wachsen mit unseren Kunden, und das seit Jahren zweistellig“, bestätigt Hirschmann-Finanzvorstand Thomas Mayer. „Auch heuer werden wir wieder ein zweistelliges Wachstum haben“, gibt er einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. 230 bis 240 Millionen Euro wird der Umsatz betragen. Expandiert wird mit neuen Werken in China und Mexiko, denn das Thema Lokalisierung spiele eine zunehmende Rolle bei den Zulieferern. Auch die Dornbirner Firma Henn spürt nichts von einem stagnierenden Automarkt, „allenfalls in Europa, die Wachstumsmärkte sind Amerika und China“, so Geschäftsführer Martin Ohneberg, der mit den Schlauchkupplungssystemen seiner Firma bei allen namhaften Herstellern weltweit vertreten ist. Für heuer erwartet er sich ein Umsatzwachstum von 16 Prozent und hofft, dass er über 40 Millionen Euro Umsatz macht. Einen weiteren Umsatzschub erwartet sich Ohneberg durch die Verschärfung der US-amerikanischen Abgas-Richtlinien. Im Übrigen sei der Autoverkauf auch in Deutschland nicht schlecht, wie die Quartalszahlen der großen Hersteller zeigen, so der Henn-Geschäftsführer.

Auftragslage ausgezeichnet

Bei der Lustenauer Perzi Kunststoffe GmbH ist die Auftragslage konstant, so Harald Perzi im Gespräch mit den VN. Der Kunststoffproduzent fertigt für deutsche Topmarken Sicherheitsnetze und Kunststoffrahmen. „Wir hoffen natürlich auf weitere Aufträge“, so Perzi zur aktuellen Geschäftslage. Die Montafoner ELB-Form, die Rohrkomponenten für Motoren herstellt, hat erst kürzlich in den Vorarlberger Nachrichten mitgeteilt, dass man auf der Suche nach Fachkräften ist, um die Aufträge fristgerecht erledigen zu können. WISTO-Chef Heinzl glaubt, dass das Automotive-Geschäft großes Zukunftspotenzial hat, zumal die Vorarlberger nicht nur Lieferanten der Premium-Marken sind, sondern als Hersteller zur Premium-Klasse zählen.