ÖBB für Streik gewappnet

Markt / 06.11.2014 • 22:21 Uhr
Der Eurocity fährt durchs Ländle. Die deutsche Grenze überquert er diese Woche aber nicht mehr, denn in Deutschland streiken die Lokführer. Foto: Archiv

Der Eurocity fährt durchs Ländle. Die deutsche Grenze überquert er diese Woche aber nicht mehr, denn in Deutschland streiken die Lokführer. Foto: Archiv

Bundesbahn stockt Servicepersonal auf und storniert Tickets nach Deutschland kostenlos.

Schwarzach. (VN-pes) Es ist der bisher längste Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn: Neben dem Güterverkehr wird seit Donnerstag auch der Personenzugverkehr in Deutschland bestreikt. Die fast 100-stündige Arbeitsniederlegung der Lokführergewerkschaft GDL trifft die Reisenden hart: Je nach Region fallen im Nachbarland zwischen 60 und 85 Prozent aller Züge aus. Der Ausstand der Lokführer soll bis einschließlich Sonntag gehen. Kurz keimte gestern Abend Hoffnung auf ein früheres Ende auf: Das Arbeitsgericht Frankfurt legte einen Vorschlag zur Beilegung des Tarifkonflikts vor. GDL und Konzern konnten sich aber nicht einigen.

Bisher war der Nahverkehr in Vorarlberg nicht von Auswirkungen betroffen, das soll auch so bleiben, sagt der ÖBB-Sprecher für Vorarlberg, René Zumtobel. Betroffen ist, wie auch bei den vorherigen Streiks, vor allem die Eurocity-Verbindung von Zürich nach München. Dieser Zug macht vor der Deutschen Grenze halt und dreht in Bregenz wieder um.

Gleiches gilt für den ICE von Salzburg nach Mannheim. Auch für den ist in der Vorarlberger Landeshauptstadt Schluss. Auf ganz Österreich kommen nur 20 Züge, die nicht fahren können, so ÖBB-Pressesprecher Michael Braun. Für den Güterverkehr gilt in etwa dasselbe wie für den Personenverkehr: Züge nach Deutschland drohen auszufallen. Die Verbindung nach Wien ist nicht in Gefahr. „Dieser Zug fährt zwar zum Teil über Deutschland, wird aber von ÖBB-Lokführern gesteuert“, sagt René Zumtobel.
Für genauere Details verweist der ÖBB-Sprecher auf den Streik-Fahrplan, den die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage veröffentlicht hat.

Die ÖBB haben, wie gegenüber den VN vorher angekündigt, die Kräfte am Service-Telefon aufgestockt, um alle Anfragen von Reisenden bedienen zu können. Wer letztlich doch vom Ausfall eines Zuges in Deutschland betroffen ist, kann sein Ticket kostenlos stornieren, versichert Zumtobel.

Um die Gemüter der Reisenden am Bahnhof in Bregenz zu beruhigen, hatte die ÖBB am Donnerstag ebenfalls Extra-Personal vor Ort. Bahnmitarbeiter verteilten Süßigkeiten an die wartenden Fahrgäste.

Weitere Infos gibt es im Internet auf der Website der ÖBB, www.oebb.at, sowie der Deutschen Bahn, www.bahn.de.