Ein nicht selbstverständlicher Rekord

Markt / 27.11.2014 • 22:36 Uhr
Die Kreuzjoch Panoramabahn der Silvretta Montafon Bergbahnen, Zubringerbahn zur längsten Talabfahrt Vorarlbergs.  Foto: Patrick Säly  
Die Kreuzjoch Panoramabahn der Silvretta Montafon Bergbahnen, Zubringerbahn zur längsten Talabfahrt Vorarlbergs. Foto: Patrick Säly  

Doppelmayr steigert erneut Umsatz: 858 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2013/14.

Wolfurt. (VN-reh) Acht Prozent Plus erzielte der Weltmarktführer im Seilbahnbau im Geschäftsjahr 2013/14. Das sei nicht selbstverständlich, betonen jedoch die beiden Vorstände Michael Doppelmayr und Hanno Ulmer. Verantwortlich für das Umsatzplus waren etliche Highlights in Form von realisierten Projekten. Größter Auftrag dabei waren die 35 Seilbahnen für die Olympischen Spiele im russischen Sotschi. Darunter die längste Dreiseilbahn der Welt oder eine Dreiseilbahn, die nicht nur Personen, sondern auch Autos transportieren kann. In Ischgl entstand die erste Pendelbahn weltweit, die mit einer Sitzheizung ausgestattet ist. In Caracas (Venezuela) wurde ein Cableliner eröffnet. In Vietnam wurde die längste Umlaufbahn der Welt gebaut. Und so stand am Ende des Geschäftsjahres ein Umsatz von 858 Millionen Euro zu Buche. Damit konnte in den letzten zwölf Jahren der Umsatz der Doppelmayr Gruppe verdoppelt werden.

Auf der Ertragsseite sank das Betriebsergebnis von 93,7 Millionen Euro auf 84,3 Millionen Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sank von 92,4 auf 89,8 Millionen Euro. Zurückzuführen sei dieser Rückgang laut Ulmer darauf, dass gerade die Großprojekte in Russland und Venezuela bei der Abwicklung einen vergleichsweise hohen Kostenaufwand, unter anderem im Transportbereich, mit sich gebracht hätten.

Neue Projekte am Start

Auch im laufenden Geschäftsjahr realisiert der Seilbahnbauer wieder interessante Projekte. Zum Beispiel eine Dreiseilbahn in Ischgl. Gerade fertiggestellt werden die Panoramabahn im Skigebiet Silvretta Montafon sowie die Sunnegg-Bahn in Damüls. Ebenfalls gebaut wird derzeit am derzeit größten Seilbahnnetz der Welt in Bolivien. Insgesamt ist und bleibt aber der Wintertourismus der wichtigste Umsatzbringer für Doppelmayr. 80 Prozent des Umsatzes werden im klassischen Geschäft am Berg und dabei vor allem im Bereich Wintersport lukriert.

Optimistische Erwartungen

Für das Geschäftsjahr 2014/15 sind Doppelmayr und Ulmer optimistisch, das Umsatzniveau des Vorjahres wieder zu erreichen. Es gäbe mehrere Skigebietszusammenlegungen in Österreich, schöne Aussichten in Asien und positive Entwicklungen hinsichtlich des innerstädtischen Verkehrs in Südamerika. Auch der Markt von Russland bis an die japanische Grenze sei für Doppelmayr sehr interessant. Die russischen Investoren seien weiter daran interessiert, in Seilbahnen zu investieren. Und auch in Ländern wie Kasachstan sehe man vermehrte Planungsaktivitäten. Im Gegenzug dazu gebe es in den USA und in Kanada wegen der Unklarheit über zu erwartende Steuerbelastungen und der Auswirkungen der Immobilienkrise derzeit wenige Investitionen.

Neben den anstehenden Projekten investiert Doppelmayr auch kräftig in das neue Verwaltungsgebäude neben dem Werk Hohe Brücke in Wolfurt. Diese Woche kam der positive Baubescheid für den 50-Millionen-Euro-Bau, der im Dezember 2016 fertiggestellt sein soll. Für den bisherigen Stammsitz in Wolfurt-Rickenbach wird indes ein Nachnutzungskonzept entwickelt.

Fakten

Doppelmayr Gruppe

Geschäftsjahr 2013/14

» Umsatz: 858 Mill. Euro (+ 7,9 %)
» Mitarbeiter weltweit: 2452, davon 1265 in Österreich

» Betriebsergebnis: 84,3 Mill. Euro (- 10 %)

» EGT: 89,8 Mill. Euro (- 2,8 %)

» Eigenkapital: 768,6 Mill. Euro (= 63 %)

» Bilanzsumme: 1,216 Mrd. Euro (- 5,5 %)