Zumtobel leuchtet noch heller als erwartet

Markt / 09.12.2014 • 22:14 Uhr
Das Werk von Zumtobel an der Dornbirner Schweizerstraße.  Foto: VN/Steurer
Das Werk von Zumtobel an der Dornbirner Schweizerstraße. Foto: VN/Steurer

Leuchtenkonzern steigert Umsatz und Ergebnis im Halbjahr. So soll es auch weitergehen.

Dornbirn. (VN-reh) Die Analysten verschiedener Banken waren sich bereits im Vorfeld einig: Es wird ein gutes Halbjahresergebnis für den Leuchtenhersteller Zumtobel. Sie erwarteten einen deutlichen Zuwachs beim Gewinn auf 23,4 Millionen Euro. Geworden sind es letztlich 28,9 Millionen Euro, ein Plus von 57,2 Prozent. Auch der Umsatz der Zumtobel Group stieg im Halbjahr (Mai bis Oktober) an. CEO Ulrich Schumacher spricht von guten Fortschritten. Die strategische Neuausrichtung verlaufe nach Plan, in den Halbjahreszahlen sehe man bereits erste positive Effekte daraus.

Große Teile des Kerngeschäfts der Zumtobel Group AG werden inzwischen mit LED-Produkten getätigt. Der LED-Anteil am Gruppenumsatz liegt mittlerweile bei 45,1 Prozent. Das Leuchtensegment profitierte vor allem von der Stabilisierung der Baukonjunktur in Europa. Zudem wurden die bislang getrennten Vertriebsorganisationen von Zumtobel und Thorn zusammengeführt sowie Produktionskapazitäten angepasst. Das Komponentensegment konnte die rückläufige Nachfrage nach elektronischen Vorschaltgeräten sowie die entgangenen Umsätze aus dem Magnetik-Ausstieg und dem Verkauf des Geschäfts mit Verbindungsklemmen noch nicht vollständig kompensieren. Zudem betrugen die Sondereffekte aus der Restrukturierung 11,6 Millionen Euro.

Motor Nordeuropa

Als zentraler Wachstumsmotor zeigte sich Nordeuropa. Hauptumsatztreiber war Großbritannien, aber auch die skandinavischen Länder konnten zulegen. Gestiegene Umsätze verzeichnete Zumtobel ebenso in der umsatzstärksten Region D/A/CH, in der Region Benelux, in Osteuropa, im Mittleren Osten, in Afrika sowie in Nordamerika. Umsatzrückgänge wurden hingegen in Südeuropa und Lateinamerika verzeichnet. Rückgängig waren indes auch die Mitarbeiterzahlen im gesamten Konzern. Während im Bereich „Werke und Vertrieb“ Jobs abgebaut wurden, wurden in der Produktion wiederum mehr Mitarbeiter eingestellt. Insgesamt verzeichnet der Leuchtenkonzern aber aktuell 7211 und damit 80 Beschäftigte weniger. In Österreich wurde unter anderem ein Standort in Innsbruck verkauft sowie die Produktion in Fürstenfeld geschlossen. In Vorarlberg ist das anders: Hier waren zum 31. Oktober rund 1956 Mitarbeiter beschäftigt (Vollzeitkräfte inklusive Leiharbeiter, ohne Lehrlinge), dies entspricht einer Steigerung von 90,2 Vollzeitäquivalenten.

Plus für Gesamtjahr erwartet

An den Prognosen für heuer hält das Management fest: Da sich die Branche gut entwickle und weiter Kosten eingespart werden sollen, geht Ulrich Schumacher für das Geschäftsjahr 2014/15 von einem Umsatzwachstum von rund drei Prozent aus, die bereinigte Ebit-Marge soll auf fünf bis sechs Prozent steigen. Mittelfristig soll diese Marge bis 2016/17 auf etwa acht bis zehn Prozent steigen. Die fortlaufenden Restrukturierungsmaßnahmen werden das Ergebnis wohl mit Sondereffekten in Höhe von etwa 20 Millionen Euro belasten.

Wir haben im ersten Halbjahr gute Fortschritte gemacht.

Ulrich Schumacher, CEO

Fakten

Zumtobel Group, 1. Halbjahr 2014/15

» Umsatz: 663,2 Millionen Euro (+ 4,7 %)

» bereinigtes EBIT: 47,2 Millionen Euro (+ 11,8 %)

» EBIT: 35,7 Millionen Euro (22 %)

» Periodenergebnis: 28,9 Millionen Euro (+ 57,2 %)

» cashflow aus operativem Ergebnis: 63 Millionen Euro (+ 5,2 %)

» Investitionen: 28,9 Millionen Euro (+ 9,7 %)