Der Weg der Messe geht weiter

Dornbirn. (VN-reh) Schon der Dichter Johann Wolfgang von Goethe erkannte: „Man muß immerfort verändern, erneuern, verjüngen, um nicht zu verstocken.“ Dabei sind es gerade die Veränderungen, die nicht nur für Euphorie sorgen. So war es auch bei der Messe Dornbirn. Daniel Mutschlechner übernahm 2013 das Ruder und stellte klar, dass es einen Wandel braucht, auch wenn es kein leichter Weg sein würde. Man wollte sich stärker auf einzelne Themenbereiche fokussieren.

Vieles ist seither geschehen, die Genussmesse Gustav wurde eingeführt, die großen Publikumsmessen im Frühjahr und Herbst neu positioniert. Die Herbstmesse blieb, die Frühjahrsmesse wurde von der Publikumsmesse „Schau!“ und der Baumesse „com:bau“ abgelöst. Damit verschwanden auch lieb gewordene Traditionen. Dass es bei der Frühjahrsschau kein Wirtschaftszelt mehr gibt, ist nur ein Beispiel. Aber auch das gehört zur Veränderung. Abgeschafft wurde nach langem Ringen die Technologiemesse InterTech. Das Format sei letztlich zu diffus gewesen: zu viele Themen unter einem Dach und zu wenig Rückhalt seitens der Aussteller.

com:bau macht den Anfang

Auch im neuen Jahr geht die Messe Dornbirn den Weg weiter, der aus der strategischen Neuausrichtung entstanden ist. Und das mit viel Rückhalt. Die Stimmung bei Aufsichtsrat und Gesellschaftern sei gut, versichert Mutschlechner im VN-Gespräch. Erste Messe in diesem Jahr wird die Baumesse com:bau Ende Februar. Das Interesse seitens der Aussteller ist groß. Deshalb wurde die Ausstellungsfläche um eine Halle auf mehr als 12.000 Quadratmeter erweitert.

Ende März geht die Frühlingsausstellung SCHAU! über die Bühne. Zu den Hauptthemen Freizeit, Mobilität, Garten, Wohnen und Genuss präsentieren rund 500 Aussteller ihre Produkte. Zudem findet der Bundeslehrlingswettbewerb der Fußbodentechniker statt.

Im Frühsommer erfolgt der Spatenstich für den Neubau der in die Jahre gekommenen Hallen 9 und 12. Der Zeitplan ist ambitioniert: Bereits nach gut einem Jahr sollen die Hallen voll funktionstüchtig sein. Dann sollen sie auch im Eventbereich eine Rolle spielen. Bereits 2014 wurden über 150 Fremdveranstaltungen gezählt. Dieses Potenzial gelte es auszubauen. In Konkurrenz zu anderen Veranstaltungshäusern wie dem Festspielhaus sehe man sich aber nicht, sagt Mutschlechner. Im Juli findet die bereits 15. Art Bodensee statt. Nach durchwachsenen Jahren konnte die Kunstmesse im vergangenen Jahr Aussteller und Besucher wieder überzeugen. Die Stimmung und das Interesse waren dementsprechend hoch.

Traditionell gesellig wird es dann im September. Mit der Herbstmesse kommen auch die Verfechter der Messe-Tradition voll auf ihre Kosten. Verstärkt genussvoll wird wiederum der Oktober auf dem Messegelände. Denn die dritte „Gustav“ widmet sich der Konsumkultur.

Den Abschluss des Messejahres bilden im November die Hochzeit & Event und die Baby & Kind, zwei Messen, die zusammengelegt wurden. Schließlich hat das eine oft auch mit dem anderen zu tun.

Mehr Gastfreundschaft

Apropos Messe-Hennele: Für das kulinarische Geschehen auf der Messe sind seit Oktober 2014 Christoph Walch und Jürgen Oberhauser von domcatering verantwortlich. Auch die Gastronomie wurde einer Neuausrichtung unterzogen. Das neue Konzept soll weit mehr sein als bloße Nahrungsaufnahme, das heißt, Gastfreundschaft und Regionalität stehen noch mehr im Vordergrund.

Ein neues Highlight folgt zwar erst 2016, gearbeitet wird daran aber bereits jetzt intensiv: Die Saltex, Fachmesse und Symposium für Smart Textiles sowie Faserverbundstoffe und deren industrielle Automatisierung, feiert im Juni 2016 Premiere. Sie soll als klar strukturierte Messe ohne Wenn und Aber Synonym für die Neuausrichtung sein.