Galli-Lädili erfolgreich gestartet – weitere Projekte der Montafoner Gemeinde folgen

In St. Gallenkirch bietet das Galli-Lädili Handgemachtes aus Vorarlberg – auf Basis eines innovativen SB-Systems. Weitere größere Projekte sind in Umsetzung.
St. Gallenkirch Das Galli-Lädili in St. Gallenkirch, das am 1. Dezember eröffnet hat, ist erfolgreich gestartet. „Die Eröffnung war super. Viel mehr Leute hätten hier drin nicht Platz gehabt“, freut sich Bürgermeisterin Lisi Kuster darüber, dass das Geschäft so gut angenommen wird. Regionale Produzenten können dort ihre handgefertigten Waren – etwa Käse, Seifen, Gin, Babysachen oder Dekorationsartikel – ausstellen und verkaufen.

Für ein Regalfach wird eine Miete in Höhe von 30 Euro eingehoben, zusätzlich behält sich die Gemeinde zehn Prozent des Verkaufserlöses als Provision ein. Damit wird das innovative SB-Kassensystem finanziert. „Wir wollen damit keinen Profit machen“, betont Kuster. Die Anzahl und Lage der Regalfächer kann man sich vor Ort selbst aussuchen. Wer Interesse an einem Regalplatz hat, kann sich beim Gemeindeamt melden. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, wird hier fündig: Momentan finden sich in den Regalen zahlreiche Geschenkideen wie Weihnachtssterne, Christbaumschmuck oder bestickte Kissen.


„Wir haben noch einige Anfragen für den Jänner“, kündigt Kuster an, dass weitere Regale demnächst befüllt werden. Die Aussteller stammen aus ganz Vorarlberg. „Es kann jeder ausstellen, der handgemachte Sachen herstellt“, unterstreicht die Bürgermeisterin. Viele Produzenten nehmen auch Auftragsarbeiten an. Sobald ein Produkt zur Neige geht, informiert das Kassensystem den jeweiligen Anbieter automatisch per E-Mail mit der Bitte um Nachbestückung.


Bezahlt wird völlig autonom: Der Barcode auf dem Artikel wird gescannt, der Betrag per Bankomatkarte beglichen. Die Produkte sind digitalisiert und können bei Bedarf auch über die Regalnummer ausgewählt werden – für den Fall, dass der Barcode nicht funktioniert. Im Jänner soll zusätzlich ein Zutrittssystem installiert werden. Dann können Kunden täglich – auch sonntags – von 6 bis 21 Uhr einkaufen. Der Zugang erfolgt über das Einstecken der Bankomatkarte. Das Geschäft ist kameraüberwacht. Bis dahin betreut Sabrina Stocker den Laden. Die integrierte Postpartnerstelle wird von Katharina Wohlgenannt betrieben und ist vormittags geöffnet.


„Wir wollen den Leuten eine Fläche bieten, um zusammenzukommen“, sagt Kuster. Im Dorf solle wieder mehr los sein. Deshalb steht im Lädili auch ein Kaffeeautomat, der zu Gesprächen einlädt.


Weitere Projekte
Das Galli-Lädili ist nicht das einzige Projekt der Gemeinde St. Gallenkirch. Das Sicherheitszentrum in Gargellen, in dem Bergrettung und Feuerwehr untergebracht sein werden, wird im kommenden Sommer fertiggestellt – finanziell ein „riesiger Brocken“ für die Gemeinde, so Kuster.
Auch die Bushaltestelle bei der Valiserabahn soll neu positioniert werden, da es zwischen Bus, Auto und Fußgängern immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt. Die Busse bleiben auf der Straße stehen, Autofahrer wollen ungeduldig überholen. „Das ist nicht optimal“, erklärt Kuster. Man stehe bereits in Gesprächen mit dem Land und arbeite gemeinsam an einer Lösung.

Ein weiteres Großprojekt ist der Bau einer Genossenschaftsmetzgerei. Sämtliche Anträge sind bereits eingereicht. „Wir müssen nur noch auf die Zusage der Förderstelle warten“, so Kuster. Wenn alles gutgeht, könne im kommenden Frühjahr mit dem Bau begonnen werden. Über 140 Interessierte – darunter Gemeinden, Jagden und Alpen – sind bereits Genossenschafter und unterstützen das Projekt. Sponsoren und Privatpersonen haben ebenfalls Anteile erworben, obwohl sie die Metzgerei gar nicht selbst nutzen wollen.

Auch ein sportliches Projekt wird aktuell verfolgt – gemeinsam mit der Silvretta Montafon. Nachdem der Pumptrack bei der Talstation der Grasjochbahn so gut angenommen wurde, soll das Bike-Angebot weiter ausgebaut werden. Geplant ist ein Parcours entlang der Ill in Richtung Gortipohl, bei dem die Geschicklichkeit der Biker auf die Probe gestellt wird. Das Mountainbike möchte man generell stärker fördern, denn touristisch gesehen gewinnt der Sommer für die Gemeinde zunehmend an Bedeutung. „Wir sind mit der Silvretta Montafon aktiv dran“, betont Kuster.
