Begleitung bis zum Ende

thüringen. (tmh) Eigentlich ist Helmut Burtscher gelernter Tischler. Sein Lehrmeister Othmar Stuchly führte neben der Tischlerei auch ein Bestattungsunternehmen. Hin und wieder war dabei Burtschers Hilfe gefragt. „Das habe ich von Anfang an immer gerne gemacht“, berichtet der heute 45-jährige Unternehmer.

Eine Tischlerarbeit erfordert handwerkliches Können und genaues Arbeiten. Ein perfekt gelungenes Möbel bereitet Freude und erfüllt seinen Zweck.
Aber ein Begräbnis würdevoll zu gestalten, Trauernden in einer schwierigen Lebenssituation beizustehen – das ist eine wirklich wichtige Aufgabe.
Sie in jedem einzelnen Fall perfekt zu erfüllen – das war immer Helmut Burtschers Anspruch.

Nicht von ungefähr hat Othmar Stuchly, als dieser 2010 in den Ruhestand trat, ihm angeboten, den Betrieb zu übernehmen. Seither führt Burtscher das Bestattungsunternehmen Stuchly als selbstständiger Unternehmer.

Wichtig ist ihm, dass seine Arbeit niemals Routine wird: Meist vergehen zwischen dem Tod und der Beerdigung nur zwei bis drei Tage. In dieser Zeit ist viel zu tun. Neben der Vorbereitung der Beerdigung oder Kremation geht es um behördliche Erledigungen, es müssen Todesanzeigen aufgegeben, Sterbebilder organisiert, Termine koordiniert und Särge oder Urnen ausgesucht und bereitgestellt werden. Immer hat die Begleitung und Hilfe für die Angehörigen Vorrang.

Bestattung Stuchly hat sich seinen hervorragenden Ruf im ganzen Walgau auch damit erarbeitet, dass man die psychische Ausnahmesituation der Trauernden in keinem Fall dazu nutzt, etwas zu verkaufen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Nicht selten, so Burtscher, glauben Trauernde, sie seien ihren verstorbenen Angehörigen eine besonders prunkvolle Beerdigung quasi schuldig. Dann bremse er eher ein. „Eine würdevolle Zeremonie, die das gute Andenken an den Verstorbenen zu bewahren hilft, ist viel wichtiger als ein teurer Sarg“, ist Burtscher aus seiner langjährigen Erfahrung überzeugt.