Preiskampf, Wetterfrust und weniger Bierdurst

Trotz schwierigem Umfeld blieb für Mohrenbrauerei Mini-Plus von 0,088 Prozent.
Dornbirn. (VN-reh) Das Wetter im Jahr 2014 war eindeutig verhalten. Vor allem der Sommer zeigte sich von seiner negativen Seite. Ein Resultat: Die Vorarlberger tranken weniger Bier, und so entwickelte sich der gesamte Vorarlberger Biermarkt rückläufig. Das spiegelt sich auch in den Bilanzzahlen der Dornbirner Mohrenbrauerei wider. Die Bierproduktion ging 2014 um 0,6 Prozent zurück. Geschäftsführer Heinz Huber zeigt sich insgesamt aber sehr zufrieden, dass man trotz schwierigem Umfeld auf gute Zahlen verweisen kann. Konkret gab es beim Umsatz ein Mini-Plus von 0,088 Prozent, im Handel konnte die Dornbirner Brauerei Marktanteile dazugewinnen („dort wo der Kunde das Bier kaufen kann, das er will“), der Bierabsatz hat stagniert. Geld habe man 2014 auch verdient, aber das werde aufgrund der geringeren Margen von Jahr zu Jahr schwieriger.
Preisdruck im Handel
Zusätzlich zum Wetter nennt Vertriebschef Reinhard Hämmerle auch das aggressivere Verhalten der Konkurrenz sowie den Preisdruck im Handel als große Herausforderung. „Dass auf den Aktionsseiten des Handels jedesmal Bier dabei ist, tut uns weh. Bier wird als Kundenlockmittel verwendet. Dadurch verliert es an Wertigkeit“, gibt er zu bedenken. Sorgen bereitet der Mohrenbrauerei auch die Gastronomie. Es gebe immer weniger klassische Gasthäuser. Die Gastrokultur geht immer mehr verloren. In diesem Gesamtumfeld anfallende Kosten hereinzubringen, sei schwer. Dennoch werde es im Frühjahr Preiserhöhungen von rund zwei Prozent geben. Wären die Rohstoffpreise für die Brauerei derzeit nicht so günstig, wäre die Steigerung noch deutlicher ausgefallen.
Großer Radler-Hype vorbei
Insgesamt, so sind Huber und Hämmerle überzeugt, bleibe der Markt weiter angespannt. Neben den angesprochenden Problemen gebe es zudem eine Diskrepanz zwischen Alkohol und Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung. Auch der Radler sei für den Bierabsatz nicht gerade förderlich. Der Radler-Hype der vergangenen Jahre sei nämlich vorbei, der Trend bremse sich ein.
Qualitätsstrategien
Dennoch, die Mohrenbrauerei hat ihre Strategien entwickelt, um sich den Herausforderungen zu stellen. Dabei dreht sich alles um Qualität. So wurden alle Verkaufsmitarbeiter und mindestens ein Mitarbeiter aus jeder Abteilung zu Biersommeliers ausgebildet. Mit dem „Pale Ale“ wurde eine neue Bierkreation auf den Markt gebracht, die auch Kunden anspricht, die sonst kein oder wenig Bier trinken, und für die Mitarbeiter in der Gastronomie wurde ein Serviceratgeber erarbeitet, der Tipps und Wissen rund ums Bier vermittelt.
Mohrenbrauerei 2014
» Umsatz: 22,63 Mill. Euro (+ 0,088 %)
» Investitionen: 2,7 Mill. Euro
» Mitarbeiter: 116 (108 Vollzeit, 2 Lehrlinge)
» Bierabsatz in Vorarlberg: 168.870 HL (+/- 0,0 Prozent)
» Gesamtmarktanteil Gastronomie und Handel in Vorarlberg: 52,2 Prozent
» Bierproduktion gesamt: 175.700 HL (- 0,6 Prozent)
» Getränkeabsatz gesamt: 213.500 HL (- 2,2 Prozent)