Messepark-Pläne eingereicht, doch Gremien lassen warten

Markt / 13.04.2015 • 22:16 Uhr
Der neue Messepark wäre auch an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Bild: APS  

Der neue Messepark wäre auch an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Bild: APS  

Am Montagvormittag wurden die Pläne zur Shoppingcenter-Erweiterung eingereicht.

Dornbirn. Ob das noch was wird mit der Eröffnung des runderneuerten und vergrößerten Dornbirner Messeparks zum 30. Geburtstag des größten Vorarlberger Einkaufszentrums? Zwei Jahre bleiben den Handwerkern Zeit bis zum Geburtstag, aber nur, wenn die Ausbaupläne möglichst schnell genehmigt werden. Das geht sich nur mit dem guten Willen aller Behörden und Politiker aus, denn erst gestern wurden die Pläne samt allen Gutachten und was die Entscheider sonst noch brauchen, um sich ein Urteil zu bilden, bei der Stadt Dornbirn eingereicht. Erste Station ist die Baurechtsabteilung, erklärt Bürgermeisterin Andrea Kaufmann und bittet um Verständnis, dass sie noch gar nichts zum Ansuchen der Messepark-Eigentümer sagen könne. Das wird sie zumindest im April auch nicht mehr tun. Denn erst einmal heißt es für die Planeinreicher warten.

Aufgrund der Gemeindewahlen sind die politischen Gremien nämlich noch gar nicht gebildet. Das passiert Ende des Monats, und es ist nicht anzunehmen, dass die Pläne der Shopping-Mall gleich in der nächsten Sitzung behandelt werden. Und überhaupt. Stadtbaumeister Markus Aberer machte den Messepark-Geschäftsführern Burkhard Dünser und Guntram Drexel nicht allzu viel Hoffnung, als er vor Kurzem im Gespräch mit den VN feststellte, die Erweiterungspläne würden die Entwicklungsmöglichkeiten im Zentrum schwächen. Man wolle die Innenstadt qualitativ ausbauen, und ein wesentlicher Baustein dazu sei die „Fußgängerzone Schulgasse“. Ein entsprechendes Verkehrskonzept wurde im Mai 2013 verabschiedet. Aberer: „Es sieht vor, dass Wünschen nach Handelsflächen an der Peripherie restriktiv begegnet wird.“

„Erweiterung mit Augenmaß“

Für Bürgermeisterin Kaufmann ist das keine Bewertung des noch gar nicht bekannten Bauprojekts, sondern eine Feststellung aufgrund bestehender Beschlüsse. Guntram Drexel will Aberers Aussage nicht als Absage verstanden wissen: „Wir schätzen Herrn Aberer fachlich als sehr kompetent, er bestätigt das starke Wachstumspotenzial von Dornbirn. Entsprechend sollten auch die Handelsflächen mit dem Wachstum der Bevölkerung mitwachsen können. Wir meinen, dass eine zusätzliche Handelsfläche von 4700 Quadratmetern für ein seit knapp 30 Jahren bestehendes überregionales Einkaufszentrum eine Erweiterung mit Augenmaß ist“, sagt er im Gespräch mit den VN. Weniger Nachsicht hat er mit der immer wieder ins Feld geführten CIMA-Studie, die für Drexel zumindest „umstritten“ ist.

Detaillierte Information

In einem entscheidenden Punkt ist Drexel aber ganz anderer Meinung als der Stadtbaumeister: „Der Messepark liegt nicht an der Peripherie von Dornbirn, sondern ist Teil der Stadt und insbesondere des stark wachsenden Stadtteils Messe.“ Dieser Meinung seien auch Stadt und Land, die immerhin 28 Millionen Euro in neue Messehallen und ein neues Veranstaltungszentrum für Vorarlberg investieren würden. Drexel: „Der Stadtteil Messe ist verkehrsmäßig erstklassig erschlossen, hat ein aktives Vereinsleben, ist Schulstandort, Wohngebiet und Standort für Büros“, zählt er die Eigenschaften auf, die den Messepark von der Peripherie mitten in einen florierenden Stadtteil befördern.

Der am Montag eingereichte Umwidmungsantrag enthalte, so Drexel, ein umfassendes Gesamtprojekt. „Unser Ziel ist es, der Behörde detaillierte Informationen zu geben, damit die Entscheidung auf der Basis von umfangreichen Grundlagen getroffen werden kann.“ Eine der wichtigsten Grundlagen ist ein Verkehrskonzept, das jetzt fertiggestellt worden ist.

Messepark liegt nicht an der Peripherie von Dornbirn, sondern ist Teil des Stadtteils Messe.

Guntram Drexel