Ein Hybrid für die Küche

Markt / 14.04.2015 • 22:26 Uhr
Karl Baliko (im Bild mit Tischlereitechnikerin Sarah Obertautsch) präsentiert auf der Interzum ein neues Schubladensystem.  Foto: VN/Scalet  
Karl Baliko (im Bild mit Tischlereitechnikerin Sarah Obertautsch) präsentiert auf der Interzum ein neues Schubladensystem. Foto: VN/Scalet  

Größte Möbelzuliefe­rer­­messe der Welt bietet kleinem Hersteller Chance in der Nische.

Meiningen, Köln. Die Internationale Messe für Zulieferer der Möbelindustrie und des Innenausbaus, kurz Inter­zum, ist für die Branche alle zwei Jahre der entscheidende Event. Auf der Messe informieren sich 53.000 Besucher aus aller Welt  (Besucherzahl 2013), Fachbesucher wohlgemerkt. In den Höchster Zentralen der Beschlägehersteller Blum und Grass hat die Messe oberste Priorität, aber auch in Meiningen bereitet sich ein Aussteller akribisch auf die vier Tage in Köln vor. Karl Baliko und seine unter der Marke „woodbox“ bekannten Produkte sind bereits zum zehnten Mal auf der Messe präsent, aber diesmal erwartet sich Baliko besonders großes Interesse der Fachbesucher.

Er stellt nämlich sein neues Schubkastensystem, Hox genannt, vor. Von dem erwartet sich der ausgesprochen innovative Tischlermeister viel. Zum einen, weil das neue Produkt einen der begehrten Interzum Awards gewonnen hat, andererseits, weil es als Hybridprodukt Metall und Holz (oder andere Materialien) kombiniert. Interzum Awards für hohe Produktqualität erhalten anlässlich der Interzum im Mai auch Blum (zwei Mal) und Grass (ein Mal) verliehen, für Baliko ist das Besondere, dass er sich mit seinem kleinen Unternehmen in dieser Liste platzieren konnte. „Viele Kunden glauben, dass nur große Unternehmen hohe Qualität liefern können. Der Interzum Award zeigt, dass wir das auch als kleine Firma schaffen.“ In der Tat ist das Unternehmen, das für Kunden wie Poggen­pohl arbeitet, klein. Die Baliko Holzverarbeitung beschäftigt lediglich 18 Personen. „50 Prozent davon sind Frauen“, betont Baliko. Nichtsdestotrotz ist das Unternehmen mit seinen „woodboxes“ erfolgreich und beliefert nicht nur handwerkliche Tischler, sondern auch die Möbelindustrie in Märkten, in denen hohe Qualität geschätzt wird, also besonders in den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Der Werkstoff Holz hat für ihn Priorität, als Tischler habe er zur Branche außerdem einen direkten Draht und kann bei seinen Entwicklungen darauf zurückgreifen. Nun hat er dennoch neue Wege beschritten und mit verschiedenen Materialien gearbeitet. Rund zwei Jahre brauchte es, um aus der Idee ein marktreifes Produkt zu entwickeln. „Mit den vielen Kombinationsmöglichkeiten ergeben sich in der Gestaltung von Küchen oder Bädern völlig neue Möglichkeiten“, preist er sein Produkt, das auch sonst vieles kann, weil die Schubladenzargen in sechs Höhen und 18 Tiefen erhältlich sind.