Schnuller und Hightech

Dornbirn. (tmh) Mit einem Schnuller hat alles angefangen. 1996: Soeben haben Wolfgang Humml und Ing. Hannes Hämmerle ihre Firma gegründet und mit zwei Mitarbeitern die Arbeit aufgenommen. Bierbänke dienten als Bürotische, auf Ziegelsteinen gelagerte Holzplatten als Werkbänke.

Investiert wurde eben nicht in Büroausstattung, sondern vorrangig in neueste Technologie. Mit einem speziellen Verfahren (Vakuumgießen) wurden Kunststoffteile hergestellt. Das erste Produkt, das damit im Kundenauftrag gefertigt wurde, war ein Babyschnuller.

In den vergangenen fast 20 Jahren seit der Firmengründung hat sich einiges getan.
1 zu 1prototypen gehört mit 135 Mitarbeitern und einem Umsatz von 14 Millionen Euro zu den größten und erfolgreichsten Firmen der Branche in ganz Europa.

Selbstverständlich kann man inzwischen längst großzügige Büroräume, modernste Arbeitsbedingungen und ein stattliches Firmengebäude mit 7000 Quadratmetern Fläche vorweisen. In all den Jahren hatte die Investition in neue Technologien aber immer Vorrang: „Rund zehn Prozent des Umsatzes werden durchschnittlich pro Jahr für neueste Hightech-Maschinen reinvestiert“, erläutert Geschäftsführer Wolfgang Humml. Damit hat die Dornbirner Weltfirma – 90 Prozent der Produktion gehen in den Export – immer einen technologischen Vorsprung gehalten.

Mit Fused Deposition Modelling, Selective Laser Sintering, 3-D-Druck, Rapid Prototyping, Metall Prototyping und anderen Techniken ist es der Firma möglich, für praktisch jeden Anspruch in kürzester Zeit Prototypen in verschiedensten Materialien und Materialkombinationen herzustellen.

Mit diesen relativ kostengünstig und vor allem sehr rasch herzustellenden Modellen können zum Beispiel

» Produkte auf ihre optimale Funktionsfähigkeit getestet und optimal angepasst werden, bevor die Serienproduktion gestartet wird;

» Modelle als perfekte „Dummies“ fotografiert werden, damit das Marketing schon einen Verkaufskatalog herstellen kann, noch bevor die eigentliche Serienproduktion startet;

» „Tüftler“ und Produktentwickler hier ein 1:1 Modell ihrer Idee fertigen lassen, um damit erfolgreich nach Investoren zu suchen.

Die Vorteile und Einsatzgebiete der Prototypen-Produktion sind riesig. Pro Jahr fertigt 1 zu 1 Prototypen allein mit der Lasersinter-Technologie rund 50.000 Prototypen. Das erfordert selbstverständlich auch eine perfekte Logistik.

Die Software dazu gibt es auf keinem Markt zu kaufen, man hat sie bei 1 zu 1-Prototypen deswegen einfach mit den eigenen EDV-Technikern entwickelt.