“Die Hand reichen und Reformen umsetzen”

Martin Ohneberg propagiert unternehmerisches Denken und Eigenverantwortung.
Lustenau. Der 44-jährige Unternehmer wurde gestern vom Vorstand der Vorarlberger Industriellenvereinigung zum neuen Präsidenten gewählt. Er will aus Vorarlberg eine „Vorbildregion“ für wirtschaftliches Denken machen.
Sie wurden gerade zum neuen IV-Präsidenten gewählt, wie fühlen Sie sich jetzt? Und wann war Ihnen klar, dass Sie das Amt annehmen?
Martin Ohneberg: Ich freue mich, es wird natürlich eine spannende Aufgabe, aber ich bin sehr zuversichtlich. Als ich angesprochen wurde, ob ich das Amt annehmen würde, habe ich rasch gewusst, dass ich das gerne machen würde, wenn ich die Unterstützung des Vorstands kriege. Ich wurde einstimmig gewählt.
So eine Funktion bedeutet auch ordentlich Mehraufwand, warum machen Sie das?
Ohneberg: Ich war schon bei der Gründung der Jungen Industrie in Vorarlberg dabei und wurde, als ich in Wien war, auch Vorsitzender der jungen Industrie. Dabei bin ich mit Unternehmern und Vorständen in Kontakt gekommen. Ich habe erfahren, dass sie auch nur mit Wasser kochen, und ich habe damals gedacht: Ich will auch einmal mein eigenes Unternehmen führen. Das war mein Nährboden. Und ich habe das gerne gemacht. Ich freue mich auf die Aufgabe. Ich glaube, dass man was machen muss, um die Rahmenbedingungen zu verbessern.
Was sind Ihre wichtigsten Anliegen als Präsident?
Ohneberg: Ich möchte mit meinen Mitgliedern und dem Präsidium die Themen entwickeln. Womit möchte ich nach vier Jahren identifiziert werden? Es wird viel über Reformen geredet, die einfach nicht durchgeführt werden. Ich glaube, dass wir in Vorarlberg einiges umsetzten können. Im Endeffekt wollen wir alle Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen und das möglichst nachhaltig. Ich möchte die Hand reichen und die Reformen umsetzen. Wenn das nicht klappt, müssen wir bestehende Systeme infrage stellen, dann müssen wir handeln. Machen wir eine Wirtschaftspartnerschaft. Ein zweiter wesentlicher Bereich aus Überzeugung ist, dass wir die schlechte wirtschaftliche Stimmung verbessern müssen. Insgesamt ist die Lage gut, wir schaffen nachhaltige Arbeitsplätze. Wir brauchen mehr Unternehmerpersönlichkeiten, wir brauchen Leute, die bereit sind, Risiko auf sich zu nehmen, die motiviert sind, die leistungs- und wettbewerbsorientiert sind. Schließlich hat Vorarlberg von solchen Menschen die letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte gelebt. Wir brauchen eine unternehmerische Einstellung auf Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite.
Was sind nun die ersten Schritte als Präsident?
Ohneberg: Ich werde mit den Entscheidungsträgern reden und die Sozialpartner besuchen.
IV Vorarlberg
» Präsidium neu: Präs. Martin Ohneberg (Fa. Henn), Vizepräsidenten Bernhard Ölz (Ölz Meisterbäcker), Dieter Gruber (Rondo)
» Vorstand: 27 Mitglieder
» Gegründet: 1947