Effiziente Energiesparer

Markt / 17.06.2015 • 18:36 Uhr

Meisterbäcker Ölz investierte am meisten, unter anderem 540.000 Euro in die Errichtung eines Kälteverbundnetzwerks. Foto: Ölz

Das erste Energieeffizienz-Netzwerk hat das Soll-Ziel weit überschritten.

Bregenz. (VN-gms) Zwölf namhafte Vorarlberger Unternehmen haben sich vor drei Jahren zusammengeschlossen, um gemeinsam Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und Energiekosten zu reduzieren. Man setzte sich ein ambitioniertes Ziel: Der Energieverbrauch sollte in drei Jahren um sechs Prozent reduziert werden. Am Mittwoch wurde nun Bilanz gezogen und die Zahlen sind äußerst erfreulich. Mit 8,7 Prozent Energieeinsparung konnte man das Ziel deutlich übertreffen und das, obwohl die meisten teilnehmenden Betriebe bereits zuvor sehr energieeffizient gearbeitet haben, wie Professor Wolfgang Mach von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft in München betonte.
21,2 Gigawattstunden Energie wurden durch zahlreiche Maßnahmen in den zwölf Betrieben eingespart: Das entspricht dem Verbrauch von 5000 Haushalten. Die Maßnahmen seien aber auch wirtschaftlich, führte Professor Mach aus. Über 400 Maßnahmen wurden evaluiert und weit über hundert schließlich auch umgesetzt. Insgesamt sparen heute alle teilnehmenden Betriebe jährlich fünf- bis sechsstellige Beträge ein und das bei einer geschätzten Gesamtinvestition von 2,3 Millionen Euro. Die meisten Investitionen amortisieren sich in einem oder wenigen Jahren, so Mach.

Unterschiedlichste Wege

Die Maßnahmen der Betriebe waren dabei sehr unterschiedlich. Bei Russmedia wurde etwa in eine bereits bestehende Pfahlabsorberanlage eine hocheffiziente Wärmepumpe eingebaut, die den gesamten Wärmebedarf des Verwaltungsgebäudes und von Teilen der Druckerei abdeckt. Bei Getzner Textil konnten mit einer Anpassung des Druckluftssystems fast 1100 MWh Strom eingespart werden, und Hilti Thüringen erreichte mit dem konsequenten Abschalten von Fertigungsanlagen und technischer Infrastruktur Einsparungen von 45.000 Euro im Jahr.

Marco Tittler von der Wirtschaftskammer Vorarlberg bezeichnet das Netzwerk als „absolutes Vorzeigeprojekt mit Vorbildwirkung über die Grenzen Vorarlbergs hinaus“.
VKW-Vorstand Helmut Mennel lobt die Eigeninitiative der Unternehmen und weist auch darauf hin, dass in Vorarlberg bereits 2013 ein zweites Energieeffizienz-Netzwerk gestartet wurde. Die VKW würden Unternehmen auch weiterhin unterstützen, gerade auch im Hinblick auf Maßnahmen, die auf Unternehmen aufgrund des Bundesenergieeffizenzgesetzes zukommen werden.