Kostenoptimierung als Wohnbaupilotprojekt

Markt / 22.06.2015 • 18:50 Uhr
Walser und Werle haben das „Forschungshaus“ entworfen, das im nächsten Jahr realisiert werden soll.  
Walser und Werle haben das „Forschungshaus“ entworfen, das im nächsten Jahr realisiert werden soll.  

Energieinstitut begleitet gemeinnütziges Neubauprojekt, um Kosten auf Lebenszeit zu optimieren.

Feldkirch, Dornbirn. (VN-gms) Bei Wohnbauprojekten sind viele Kosten zu berücksichtigen, denn die Baukosten bilden nur einen Teil der Gesamtkosten. Um zu zeigen, wie sich Entscheidungen langfristig auswirken, haben die VOGEWOSI und die Arbeiterkammer das Vorarlberger Energieinstitut beauftragt, einen kompletten Ausschreibungsprozess für ein Neubauprojekt in Feldkirch-Tosters zu begleiten. Ziel ist es, ein Musterbeispiel für ein langfristig kostenoptimales Wohnbauprojekt zu schaffen.

Ziel des Projekts „KliNaWo“ (Klimagerechter, nachhaltiger Wohnbau) ist es, die über die Lebensdauer eines Gebäudes (angenommen wurden 50 Jahre) kostenoptimale Variante zu identifizieren und auszuführen. Bereits vor den Ausschreibungen wurden deshalb viele Varianten des Gebäudes im Detail gerechnet, ehe nun die Ausschreibungen erfolgt sind. Untersucht wurden dabei unterschiedliche Bauvarianten (Massivbau, Mischbau, Holzbau), Energiestandards (Mindeststandard nach Bautechnikverordnung, Passivhaus und Nullenergiehaus) sowie Wärmeversorgungssysteme (Fernwärme, Erdwärme, Gasbrennwert- oder Pelletsheizung); neben den Errichtungskosten wurden immer auch Wartungs- und Energiekosten berücksichtigt. Das geplante Gebäude ist ein dreigeschoßiges Mehrfamilienhaus mit 18 Wohneinheiten, das die VOGEWOSI in Tosters errichten will. Der Baustart soll im Februar 2016 erfolgen.

Für die VOGEWOSI verbindet sich mit dem Projekt der Wunsch, ein übertragbares Konzept für den Mehrwohnungsbau zu finden, wie Projektleiter Alexander Pixner betont. Das Energieinstitut legt dabei Wert darauf, dass man beim kostengünstigen Bauen nicht nur die Errichtungskosten betrachten darf, „da diese über die Lebensdauer eines Gebäudes nur einen Teil der Gesamtkosten ausmachen“, wie Martin Ploß vom Energieinstitut betont. Aktuell laufen im Projekt die Ausschreibungen.

Im Vorfeld energieoptimiert

Im Vorfeld wurde der Entwurf der Architekten Walser und Werle energieoptimiert (z.B. die Fensterflächen verkleinert) und der Entwurf in vier verschiedenen Konstruktionsarten erstellt. Nach der Ausschreibung wird dann auf Basis der Vollkosten über die Lebensdauer die „ideale“ Variante gewählt und ab Februar 2016 umgesetzt. Nach Fertigstellung soll das Projekt noch zwei Jahre lang intensiv beforscht und Faktoren wie Energieverbrauch, Behaglichkeit und Kosten erhoben werden.

Fakten zum Bau

» Umfang: drei Geschoße, 18 Wohneinheiten und großer Gemeinschaftsraum

» Bauträger: VOGEWOSI

» Auftraggeber Forschungsprojekt: AK Vorarlberg und VOGEWOSI

» Architektur: Walser und Werle ZT GmbH, Feldkirch

» Haustechnikplanung: eplus, Egg

» Spatenstich: Februar 2016