Allzeithoch am Immobilienmarkt: 2800 Objekte in Vorarlberg verkauft

Bregenz. (VN-sca) Bei den Grundbuchsgerichten herrscht Betrieb wie noch nie: Im ersten Halbjahr 2015 wurden in Österreich beinahe um ein Drittel mehr Immobilien-Verkäufe als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs verbüchert. In Vorarlberg sind es sogar 38 Prozent. Damit ist unser Bundesland Spitzenreiter bei den Transaktionen.

„Es sind nicht etwa die Preise in die Höhe gegangen, sondern die Anzahl der Käufe und Verkäufe am Immobilienmarkt ist im ersten Halbjahr explodiert. Wir steuern 2015 auf ein neues Rekordjahr mit erstmals über 100.000 Immobilien-Transaktionen in Österreich zu“, berichtet Geschäftsführer von Remax Austria, Bernhard Reikersdorfer (42). Auch der Vorarlberger Repräsentant der Immobilien-Gruppe, Reinhard Götze (58), ist sich sicher, dass das Hoch auch im zweiten Halbjahr anhält.

Rund 54.000 Immobilien-Verkäufe im Wert von 10,8 Mrd. Euro wurden von Jänner bis Juni 2015 im Amtlichen Grundbuch in ganz Österreich verbüchert. Im Vergleich der Bezirke hat Feldkirch die Nase vorne. Der Bezirk Feldkirch schaffte bei den Immobilien-Verkäufen im ersten Halbjahr 2015 gegenüber 2014 eine Steigerung von knapp 50 Prozent. Die Bezirke Bregenz, Dornbirn und Bludenz lagen immerhin mit mehr als einem Drittel im Plus. 2800 Immobilien waren es in Summe im ersten Halbjahr 2015. Der Gesamtpreis dafür lag bei 700 Millionen Euro, ein Plus von 46 Prozent.

Die kostspieligste Transaktion ging in Schlins mit 11,5 Millionen Euro über die Bühne, in Dornbirn wechselte ein Gebäude für 7,5 Millionen Euro den Besitzer, und ein wunderschönes Einfamilienhaus wurde in Lech um 5,5 Mill. Euro verkauft.Auslöser für diesen historischen Immobilien-Boom sei wohl nicht die aktuelle Konjunktur,  auch die Flucht in Immobilien alleine könne es nicht sein, denn dann gäbe es nur Käufer, aber keine Verkäufer. „Die Diskussionen über die Steuerreform waren ein wesentlicher Motor für diese Umtriebigkeit“, bestätigt Götze gegenüber den VN. Mittlerweile ist sie ja bereits Gesetz.

„Da vor allem Verkäufern einige steuerliche Verschärfungen blühen, hat sich sicher manch vorausschauender Immobilien-Besitzer gesagt: Die Nachfrage nach Immobilien ist weiterhin gegeben, die am Markt erzielbaren Preise sind gut, und in einem halben Jahr bezahle ich im Falle eines Verkaufs mehr Steuern. Warum also warten?“, erklärt auch Remax-Geschäftsführer Reikersdorfer.