Volatilität kehrt zurück

Markt / 04.09.2015 • 19:12 Uhr
Mag. Monika Rosen
Mag. Monika Rosen

schwarzach. Im August kehrte die Volatilität an die Börsen zurück. Der US-Volatilitäts-Index hat sich im Vormonat mehr als verdoppelt, das ist die stärkste Bewegung seit 1990. Fragt man nach den Gründen für die heftigen Ausschläge, fällt schnell das Wort „China“. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt kämpft schon lange mit einer konjunkturellen Abkühlung. Zuletzt hat Peking den Einsatz gegen den Abschwung nochmals erhöht, indem man die Währung abgewertet und die Geldpolitik weiter gelockert hat. Dazu kamen massive Interventionen an der Börse. All diese Aktionen haben die Anleger aufschrecken lassen und zu heftigen Kursausschlägen geführt. Deutlich ablesen kann man die „China-Grippe“ auch an den Rohstoffpreisen. Die markanten Rückgänge, speziell bei Öl, sind auch der sinkenden Nachfrage in den Schwellenländern, speziell in China, geschuldet. Natürlich ist die Bedeutung der Börse für die chinesische Volkswirtschaft nicht so hoch, wie das im Westen der Fall ist. Und auch der Aufschwung in der Eurozone sollte durch die Turbulenzen nicht wirklich in Gefahr kommen. Vielleicht sind es einfach die starken Kursanstiege der letzten sechs Jahre, die einige Anleger jetzt an Gewinnmitnahmen denken lassen. Wieder einmal scheint an den Börsen ein heißer Herbst bevorzustehen.

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Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, Bank Austria Private Banking