Es ist noch nicht aller Tage Abend

Wieso Wolford trotz Verlust im 1. Quartal dennoch positiv aufs Gesamtjahr blickt.
Bregenz. (VN-reh) Im vergangenen Geschäftsjahr schaffte Wolford den Weg von rot zu schwarz. Erstmals nach zwei Jahren wurden wieder Gewinne erzielt. Das erste Quartal im neuen Geschäftsjahr 2015/16 hat das nicht geschafft. Die Monate Mai bis Juli 2015 brachten dem börsennotierten Unternehmen einen Verlust ein. Beim operativen Ergebnis (EBIT) in Höhe von minus drei Millionen Euro sowie beim Ergebnis nach Steuern in Höhe von minus 2,6 Millionen Euro.
„Ein verzerrtes Bild“
Hauptgrund sind vor allem die Sondereffekte aus dem vergangenen Jahr, die Wolford im ersten Quartal 2014/15 Erlöse von 7,4 Millionen Euro einbrachten. Eine Mietrechtoption für einen Vertriebsstandort in der Schweiz wurde verkauft, genauso wie ein Grundstück in Bregenz. Bereinigt um alle Sondereffekte lag das operative Ergebnis noch mit 100.000 Euro über dem Vorjahresniveau, obwohl das Unternehmen infolge der Aufwertung von US-Dollar und britischem Pfund deutlich höhere Miet- und Personalkosten vor allem in den USA und in Großbritannien zu verzeichnen hatte und die Mitarbeiterzahl leicht erhöht hat. „Der Quartalsvergleich vermittelt ein verzerrtes Bild unserer operativen Entwicklung“, erklärt Finanzvorstand Axel Dreher. Denn die Zahlen liegen in den Erwartungen der Wolford-Geschäftsleitung. Das erste Quartal ist saisonbedingt stets das schwächste im ganzen Jahr. Entscheidend für den international tätigen Strumpfkonzern sind dann erst die Herbst- und Wintermonate. Deshalb hält CEO Ashish Sensarma auch am Ziel für das Geschäftsjahr 2015/16 fest. Und das heißt, mehr Umsatz und ein positives operatives Ergebnis. „Die Hauptsaison liegt noch vor uns. Wir machen gute Fortschritte bei der strategischen Neuorientierung und haben die notwendigen Weichen gestellt“, betont Sensarma.
Umsatz gestiegen
Umsatzmäßig sieht es im ersten Quartal besser aus. Dank positiver Währungseffekte legten diese im Quartalsvergleich um 6,5 Prozent auf
34 Millionen Euro zu, im wichtigsten Markt USA und in Großbritannien stiegen die Umsätze auch währungsbereinigt.
Guter Stimmung ist Ashish Sensarma vor allem wegen der eigenen Geschäfte. Absolut und flächenbereinigt legten die Umsätze dort um über acht Prozent zu. Auch ohne Rückenwind durch die Währungseffekte waren es noch zwei Prozent. Und nach Abklingen der Hitzewelle konnte Wolford zuletzt auch in Europa wieder steigende Umsätze verzeichnen. Hingegen liefen die Geschäfte im Wholesale-Bereich, also im Großhandel, nicht so positiv. Dort gingen die Umsätze wegen Problemen einzelner Handelspartner um zwei Prozent zurück.
Fakten
Wolford 1. Quartal 2015/16
» Umsatz: 34 Mill. Euro (+ 6,5 %)
» EBIT: -3,04 Mill. Euro (Vj: 2,17 Mill. Euro)
» Ergebnis vor Steuern: -3,33 Mill. Euro (VJ: 1,21 Mill. Euro)
» Ergebnis nach Steuern: -2,55 Mill. Euro (Vj: 1,03 Mill. Euro)
» Mitarbeiter (FTE): 1583 (+2)