Bank Austria wächst in Vorarlberg zweistellig

Markt / 15.09.2015 • 22:19 Uhr
Helmut Bernkopf ist Vorstand für Privat- und Firmenkunden bei der Bank Austria. Foto: bank austria
Helmut Bernkopf ist Vorstand für Privat- und Firmenkunden bei der Bank Austria. Foto: bank austria

Wenn die Daten einer Bank Indiz für den Aufschwung sind, dann wächst Vorarlbergs Wirtschaft kräftig.

bregenz. (VN-sca) Mit diesen Zahlen ist gut lachen. Der Vorarlberger Landesdirektor der Bank Austria, Hans Winter, ist denn auch sichtlich stolz auf das Ergebnis des ersten Halbjahres und auch Vorstand Helmut Bernkopf, Vorstand Privat- und Firmenkunden bei der Bank Austria, ist zufrieden mit dem Geschäft im westlichsten Bundesland. Dort, wo er nicht zufrieden ist, handelt der Bank-Konzern. Wie die VN berichtete, zieht sich die Bank Austria aus dem Kleinwalsertal zurück, weil das „Geschäftsmodell nicht mehr gültig ist“, wie Bernkopf nüchtern feststellt.

Das Geschäftsvolumen des Marktführers bei der Betreuung von Großkunden aus der Vorarlberger Industrie ist gegenüber dem Vorjahr um 13,4 Prozent auf 4,84 Milliarden Euro gewachsen, die Veranlagungen noch stärker, nämlich um 15,5 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Auch die Kreditnachfrage der Betriebe habe zugelegt, so die Banker im VN-Gespräch. Und Winter präzisiert: „Das ist rein Vorarlberger Geschäft“, bei den Mitbewerbern seien Geschäfte über die Grenzen des Landes in den Zahlen inkludiert.

Bei Großunternehmen sei man klar die Nummer eins im Land, resümiert Bank-Vorstand Bernkopf. Das zeige, dass die Bank seit Jahrzehnten ein zuverlässiger und kalkulierbarer Partner für die Vorarlberger Firmen sei. Zuwachs habe man aber auch im Private Banking sowie im Privatkundengeschäft insgesamt erzielt. Besonders bei der Finanzierung von Wohnbaukrediten gebe es eine beachtliche Steigerung. Zurückzuführen sei das auf ein neues Instrument, das Kunden erstens eine realistische Sicht auf Preis und folgende Belastungen aufzeigt. Dafür wird via Computer ein Experte zugeschaltet. „Der Kunde bekommt dann auch binnen kürzester Zeit Bescheid, ob und wie die Finanzierung möglich ist.“ Vorbei seien damit die Zeiten, als man acht neun Tage wartete, bis die Bank sich entschieden hat, lobt Bernkopf die neue Dienstleistung.

Schlanker Apparat

Dass die UniCredit-Gruppe einen massiven Stellenabbau plane, wollte der Vorstand so nicht bestätigen. In Österreich und Vorarlberg habe man bereits vorgearbeitet und den Apparat schlank gehalten. Konkret werde die Strategie für die nächsten Jahre im Oktober oder November vorgestellt. Bis dann gibt es auch den „Roll out“  des neuen Filialdesigns, das in Vorarlberg zuerst aus der Zentrale in Bregenz ein echtes Erlebnis macht. Die Bank baut auf „Multichanneling“, d. h. die Kunden werden sowohl über Smartphone, Internet als auch in der Filiale und bei persönlichen Beratungen betreut. „Da wir früh ins Smart Banking eingestiegen sind, haben wir einen Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern“, ist Bernkopf überzeugt.

Fakten

Bank Austria in Vorarlberg, 1. Halbjahr

» Geschäftsvolumen: 4,84 Mrd. Euro (+13,4%)

» Veranlagungsvolumen: 2,5 Mrd. Euro (+ 15,5 %)

» Kreditvolumen: 2,3 Mrd. Euro (+11,2 %)

» Betriebserlöse: 22,6 Mill. Euro (+11,1 %)

» Mitarbeiter: 99, 5 Lehrlinge

» Standorte: 8 Filialen, 1 Landesdirektion, 1 SB-Filiale