Holz-Multi bereitet den Boden für Millionenplan

Dornbirn. (VN-reh) Im März verlegte der Global Player seinen Holdingsitz von Zug (CH) in den Campus nach Dornbirn. Nun präsentiert Danzer, der weltweit größte Produzent von dekorativem Furnier, seine Zukunftsstrategie, und diese sieht ein ehrgeiziges Investitionsprogramm vor. 15 Millionen Euro investiert das Unternehmen in den nächsten 18 Monaten in sein Fußbodengeschäft. Denn in den letzten Jahren hat man hier ein starkes Wachstum verzeichnet. „Wir haben bereits 2012 mit der Produktion gemesserter Decklagen für Mehrschichtparkett begonnen und kontinuierlich die Kapazitäten gesteigert“, begründet Hans-Joachim Danzer, Vorstandsvorsitzender der Danzer Holding AG, die Millioneninvestition. Das Geld fließt dabei größtenteils in den Umbau des Furnierwerks in Souvans, Frankreich. Zusätzlich wird in den Ausbau der vorhandenen Kapazitäten im Furnierwerk Melnik, Tschechien, investiert. 2016 soll mit der Decklagenproduktion in den Danzer-Furnierwerken in den USA gestartet werden.

In Zahlen ausgedrückt bedeutet das Investitionsprogramm Folgendes: Heuer wurden eine Million Quadratmeter gemesserte Parkettdecklagen im Werk in Tschechien produziert – der größte Teil, rund 85 Prozent des Volumens, in europäischer Eiche, gefolgt von amerikanischem Walnuss und europäischer Esche. Mit den Kapazitäten, die nach dem Um- bzw. Ausbau bis Ende 2017 zur Verfügung stehen werden, plant Danzer eine Produktion von 3,8 Millionen Quadratmetern Fußbodendecklagen jährlich. „Der große Vorteil von gemesserten Decklagen im Vergleich zu gesägten ist die deutlich höhere Holzausnutzung. Beim Messern können wir die Holzlamellen verlustfrei vom Stamm schneiden, während beim Sägen bis zu 50 Prozent Sägemehl erzeugt werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende weiter. Hauptabsatzmärkte der Produkte sind dabei Europa und Nordamerika.

Medizin-Technik

Das Laubholz bestmöglich und ohne Verlust zu verarbeiten, steht dabei im Fokus des Holz-Multis. Deshalb arbeitet man ständig an der Optimierung und behilft sich dabei zweier innovativer Technologien. Mit der „curve-saw“-Technologie werden gebogene Stämme, wie sie in der Natur häufig vorkommen, zu geraden Brettern gesägt. Die Scanning-Technologie ist indes ähnlich der Computertomographie. Der Scanner sieht Äste und andere Wuchsmerkmale des Stammes und findet den besten Weg, den Stamm zu zerteilen. „Als weltweit einziges Unternehmen arbeiten wir in der Holzverarbeitung seit 2013 mit einer in der Medizin bewährten Methode.“ Mit beiden Technologien habe man den Vorteil, den Rohstoff optimal zu nutzen.

Das Fußbodengeschäft verzeichnet ein starkes Wachstum.

Hans-Joachim Danzer