Handel auf gutem Weg zum Fest

Markt / 15.12.2015 • 19:26 Uhr
Immer noch ein Kinderfest: Der Spielwarenhandel ist Gewinner im Weihnachtsgeschäft.  Symbolfoto: Christiane Sturmer
Immer noch ein Kinderfest: Der Spielwarenhandel ist Gewinner im Weihnachtsgeschäft.  Symbolfoto: Christiane Sturmer

Etwas über dem Vorjahr bewegt sich derzeit das Weihnachtsgeschäft im Vorarlberger Handel. 

Schwarzach, Wien. (VN-sca) Dass eine gute Weihnachtssaison einen Handelsbetrieb durchs Jahr tragen kann, wie das über viele Jahre funktionierte, spielt sich definitiv nicht mehr, der Anteil am Jahresumsatz nimmt seit Jahren ständig ab.  Auch wenn die Händler in Österreich und genauso in Vorarlberg zufrieden sind mit dem bisherigen Verlauf (die VN berichteten von den vergangenen drei Verkaufswochenenden). Die wichtigste Zeit bleibt der Advent dennoch. Auch von Konsummüdigkeit ist nichts zu spüren, was Fachleute auch auf die 2016 kommende Steuerreform zurückführen.

„Das Weihnachtsgeschäft im heimischen Einzelhandel entwickelt sich entlang der Prognosen: Das kalenderbereinigte Ergebnis liegt um 0,5 Prozent über dem Vorjahrsniveau. Oder anders gesagt: Trotz eines verkaufsoffenen Tages weniger gegenüber 2014 liegt das Christkind bisher ganz gut im Rennen“, konstatierte Peter Buchmüller, der Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Gemeinsam mit Ernst Gittenberger (KMU Forschung Austria) präsentierte er am Dienstag eine Zwischenbilanz zum Weihnachtsgeschäft 2015. „Aus Erfahrung liegen wir in Vorarlberg immer etwas über dem Bundestrend“, sagt der Geschäftsführer der Sparte Handel in Vorarlberg, Michael Tagwerker. Er rechnet mit rund einem Prozent Plus gegenüber der letztjährigen „Weihnachtsrallye“, nicht zuletzt, weil die Schweizer fleißig in Vorarlberg einkaufen.

„Jetzt hofft der Handel auf ein starkes Finale. Mit dem letzten Adventeinkaufssamstag und den Tagen danach bis zum 24. Dezember steht noch eine entscheidende Phase bevor. Dabei kommt dem stationären Einzelhandel eine entscheidende Rolle zu“, unterstreicht Buchmüller, „denn im stationären Handel entfallen auf die Zeit nach dem dritten Einkaufssamstag bis zum Heiligabend noch ganze 50 Prozent der Umsätze.“ 2014 erreichten die gesamten Weihnachtsumsätze (on- und offline) im österreichischen Einzelhandel 1,617 Milliarden Euro.

Internet: acht Prozent plus

Deutlich dynamischer hat sich das bisherige Weihnachtsgeschäft im österreichischen Interneteinzelhandel entwickelt. Mit einem nominellen Plus von acht Prozent erreicht das Weihnachtsgeschäft im heimischen Interneteinzelhandel heuer rund 95 Millionen Euro. Nicht berücksichtigt sind ausländische Internet­anbieter. Die Ausgaben für Weihnachtspräsente der österreichischen Konsumenten bei internationalen Internet­anbietern dürften nochmals in derselben Größenordnung liegen.

Der Spielwareneinzelhandel ist mit einem nominellen Umsatzwachstum von vier Prozent der Branchensieger im bisherigen Weihnachtsgeschäft. Auf Platz zwei folgen ex aequo der Sportartikeleinzelhandel, der Uhren- und Schmuckeinzelhandel, der Bucheinzelhandel, der Lebensmitteleinzelhandel sowie der Möbeleinzelhandel mit nominellen Zuwächsen von einem Prozent. Der Einzelhandel mit kosmetischen Erzeugnissen erreicht das hohe Vorjahrsniveau.

In Vorarlberg liegen wir immer über dem Bundestrend.

Michael Tagwerker