Hochprozentige Passion

Familie Broger hat sich der Produktion von Whisky verschrieben.
Klaus. (VN-gms) Offiziell ist die in Klaus beheimatete Broger-Privatdestillerie in Frauenhand, denn die Geschäftsführung der Familienbrennerei liegt in den Händen von Ursula und Ulrike Broger. Aber man bemerkt im Gespräch schnell, dass es sich hier um ein echtes Familienunternehmen handelt. Hier reden nämlich nicht nur die beiden Geschäftsführerinnen und deren Männer mit, sondern auch die Kinder der beiden Familien leben für den Whisky.
Verschlussbrennerei
Die Wurzeln liegen beim Großvater der Brüder Bruno und Eugen Broger. Dieser betrieb eine Landwirtschaft. In deren Rahmen wurden die Produkte der Obstbäume in einer Abfindungsbrennerei gebrannt. Im Jahr 1993 kamen die Brüder auf die Idee, nicht nur Schnaps zu brennen, sondern diesen auch zu veredeln. 2008 wechselt man dann schließlich von der Abfindungsbrennerei auf die Form der Verschlussbrennerei. Damit wurde es möglich, Obst und auch Getreide zuzukaufen: Der erste Whisky wurde gebrannt und in Fässern gereift. Vor fast fünf Jahren, 2011, war der Whisky fertig und ein weiterer Schritt wurde gesetzt. Die familiäre Brennerei wurde zum Unternehmen.
Auch wenn die beteiligten Personen kokett von Hobby reden, zeigt das Engagement deutlich, dass man sich in Klaus ernsthaft mit der Produktion von Edelbränden und Whiskys beschäftigt. An die tausend Stunden im Jahr wird gebrannt, dazu kommen viele Stunden in der Veredelung, auf Messen und bei Verköstigungen in der Brennerei.
Preisgekrönter Whisky
Die Ernsthaftigkeit der Whisky-Familie zahlte sich bereits aus. So wurde ein Whisky der Brogers vom renommierten amerikanischen Whisky Advocate Magazin zum „World Whisky 2014“ gekürt. Der Jahrgang hätte sofort komplett in die Vereinigten Staaten verkauft werden können, aber die Brogers lehnten ab. Sie verkaufen ihre Produkte vor allem in Vorarlberg und wollten den hiesigen Kunden die Gelegenheit geben, denn preisgekrönten Whisky zu erwerben.
„Natürlich ist die Wirtschaftlichkeit gegeben“, erklärt Eugen Broger. Allerdings investiere man nach wie vor in den Ausbau der Brennerei, und in Form des Fasslagers sei viel Kapital gebunden. „Wir haben hier viel mehr Prozent zu bieten, als man sie auf einer Bank bekommen könnte“, lässt sich Broger entlocken.
Langsam wachsen
So soll das Unternehmen langsam weiterwachsen. In Zukunft könnte es dann auch einen ersten Vollzeitbrenner geben, aber bis dahin wird wohl noch so mancher edle Tropfen im Fasskeller der Brogers verköstigt werden.

Bruno Broger, Brenner
Mich fasziniert am Brennen, dass ich die verschiedenen Aromen aus der Natur in einer Flasche einfangen und konzentrieren kann.

Anna Broger, Grafikerin
Ich bin hier in meiner Kreativität nicht eingeschränkt und kann mich in der Gestaltung völlig austoben, das gefällt mir sehr.

Eugen Broger, Brenner
Die Kombination aus moderner Technik und der Sorgfalt der Destillation mit dem traditionellen Ausbau im Fass fasziniert mich.
Fakten zur Firma
» 20 Sorten Edelbrände , fünf Sorten Whisky, ein Gin
» 2000 Liter Whisky werden pro Jahr produziert
» 800 bis 1000 Stunden im Jahr wird gebrannt
Weitere Infos zum Unternehmen auf www.broger.info