Verdichtetes Bauen als Wunsch und Zauberwort

Baugrund wird in Vorarlberg immer knapper. Bauinnung fordert Umdenken.
Lech. (VN-reh) Jedes Jahr treffen sich die österreichischen Bauunternehmer zu einem Erfahrungsaustausch unter Kollegen in Vorarlberg. Die Vorarlberger Bautage haben eine lange Tradition, finden sie aktuell gerade zum 45. Mal im Land statt. Mit dabei in Oberlech ist heuer viel Optimismus. Denn das Jahr 2015 lief gut für den heimischen Bau. Sorgen schwingen dennoch mit am Arlberg. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt, die verfügbaren Grundstücke werden allerdings immer weniger und die Baukosten klettern durch die Bürokratie in die Höhe. Hier habe sich bislang leider nicht sehr viel geändert, kritisiert Innungsmeister Peter Keckeis. Und das obwohl man seit Jahren darauf hinweise. „Wenn Bauen leistbar bleiben soll, muss etwas passieren. Vernünftiges Bauen zu vernünftigen Rahmenbedingungen ist die einzige Möglichkeit, vernünftige Preise zu machen, die den Menschen zugute kommen“, sagt Keckeis. Zugute hält er der Politik, dass derzeit die Umsetzung einer auf Vorarlberger Verhältnisse zugeschnittenen Bautechnikverordnung im Gange ist. „Aber wir sind noch lange nicht am Ziel.“
Neben der Steuerreform, die den Wohnungsmarkt belastet, gibt es in Vorarlberg noch ein altbekanntes Problem. „Der Baugrund in Vorarlberg ist teuer und wird knapp. In ein paar Jahren wird es kaum noch Bauland geben“, sagt der Innungsmeister. Man müsse anfangen, den vorhandenen Boden besser zu nutzen, indem man verdichteter baue. Doch dazu müsse erst die Baunutzungszahl erhöht werden.