Brand und Gaschurn verlieren Sparkassen

Der Damm ist gebrochen: Nach und nach schließen Vorarlberger Banken jetzt unrentable Filialen.
Bludenz. (VN-sca) Die Filialdichte der österreichischen Banken ist weit höher als in anderen Ländern; diese kostendeckend zu führen, war auch in Vorarlberg schon länger eine sportliche Herausforderung für die Banker. Doch lange trauten sich die Verantwortlichen nicht, den Niederlassungen das Licht abzudrehen. Doch nachdem die ersten Filialen geschlossen wurden und die Kunden das relativ ruhig hinnahmen, ist nun der Damm gebrochen. Egal, wie die Bank ausgerichtet ist, ob genossenschaftlich oder als Aktiengesellschaft, ob regional orientiert oder europäisch dominiert, nun wird jede Filiale auf ihre Rentabilität abgeklopft, und wenn möglich versucht man, die durch solche Maßnahmen heimatlosen Kunden zu übernehmen.
Nun hat auch die Sparkasse Bludenz erste Schritte gesetzt. „Um den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, den neuen gesetzlichen Bestimmungen sowie den gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen der letzten Jahre gerecht zu werden, adaptiert die Sparkasse Bludenz ihre Geschäftsstrategie und modernisiert ihre Vertriebsstruktur“, leitet das Geldinstitut in der Alpenstadt seine Mitteilung ein und verkündet dann die Schließung zweier Filialen. In den beiden Tourismusgemeinden Brand und Gaschurn werden Sparkassen-Kunden künftig vor verschlossenen Türen stehen.
Nutzung gesunken
Die Nutzung der Sparkassen-Filialen in Brand und Gaschurn sei in den vergangenen Jahren dramatisch gesunken, begründet der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bludenz Bank AG, Christian Ertl, die Maßnahme. Auch aus sicherheitstechnischen Gründen sei man zum Entschluss gekommen, diese beiden Filialen zu schließen. Die Mitarbeiter aus Brand und Gaschurn werden in die Filiale Bürs bzw. St. Gallenkirch übernommen. Die Kunden werden auch in ihrer neuen Filiale von ihrem gewohnten Betreuer beraten, versichert Ertl.
„Kundennähe, Regionalität und Gemeinwohlorientierung stehen weiterhin im Zentrum unserer Arbeit“, so Ertl, „unsere Filialen haben aber heute eine andere Funktion als früher. Die technische Revolution macht auch vor uns nicht halt, darauf müssen wir reagieren. Dies erreichen wir durch neue Wege in der Betreuung.“