Berlins ITB ist eine Reise wert

Die Präsenz an der Internationalen Tourismusbörse Berlin ist für die Branche Pflicht.
Berlin. (VN-sca) Die Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin läuft seit Mittwoch, die vergangenen Tage trafen sich Anbieter und Veranstalter, um über das Geschäft zu reden und die Stimmung auszuloten. Und um neue Trends frühzeitig zu erkennen, wie Brigitte Plemel, Bereichsleiterin bei Vorarlberg Tourismus, feststellt. Denn die Börse ist auch Kongress mit Fachvorträgen und Workshops und Meetings, die für Touristiker den Weg in die Zukunft weisen. Schon aus diesen Gründen ist die Tourismusbörse eine Reise wert, ja mehr – die Teilnahme ist sogar notwendig.
Weltgrößte Reisemesse
Die ITB ist die weltgrößte Reisemesse, was Österreicher nicht wundert ob der hohen Zahl deutscher Gäste im eigenen Land wie auch überall, wohin Österreicher selbst gerne reisen. Und die Börse feiert ein Jubiläum: Sie wird in diesem Jahr zum 50. Mal ausgerichtet. Etwa 10.000 Aussteller aus 187 Ländern und Regionen zeigen noch bis Sonntag ihre Produkte und Trends. An den ersten drei Tagen werden rund 100.000 Fachbesucher erwartet. Am kommenden Wochenende wird die ITB dann für Privatleute geöffnet.
Die Reiseindustrie erhofft sich heuer von der Messe einen kräftigen Schub für ihr Geschäft. Nach Terroranschlägen waren die Buchungszahlen für Ziele in den beliebten Reiseländern Türkei, Ägypten und Tunesien zum Jahresanfang um 40 Prozent und mehr abgesackt. Ob dieser Buchungstrend lange anhält, ist gar nicht sicher, denn Urlauber lassen sich nicht mehr allzu lange abschrecken durch solche Katastrophen, wie ein deutscher Reiseforscher anhand von Zahlen aufzeigt.
„Jeden Moment genießen“
Vorarlberg Tourismus ist am Stand der „Österreich Werbung“ präsent, erzählt Plemel, die nach den ersten Tagen durchaus zufrieden ist mit der Messe. „Für uns ist die ITB wichtig für die Kontaktpflege mit Meinungsbildnern.“ Diese wurden zu einem exklusiveren Treffen eingeladen, bei dem der Künstler Roland Haas aus Schruns sowie die Managerin des Biosphärenparks Großes Walsertal, Christine Klenovec, unser Land im besten Lichte erscheinen ließen. Vorgestellt wurde den Fachjournalisten, die hoffentlich mit Fotoapparat und entsprechend Zeit auch ins Land kommen, das Jahresthema, das heuer dem Motto „Jeden Moment genießen“ gewidmet ist.
Ein „kleines Stück Vorarlberg“ konnten die Fachbesucher am Österreich-Stand kennenlernen. Der Hittisauer Autorenhandwerker Markus Faißt wurde auserkoren, den Stand zu gestalten – und er griff dabei auf Weißtanne aus dem Bregenzerwald zurück (Die VN berichteten). Die Besucher fühlten sich schon die ersten Tage wohl, an den nächsten Tagen, wenn die Konsumenten das Kongresscenter stürmen, wird das nicht anders sein. Was besonders wichtig ist, „weil Vorarlberg auf die Individualreisenden setzt“, wie Plemel betont.
Die deutschen Gäste sind Österreich und Vorarlberg treu. Das Interesse für einen Urlaub in Österreich bleibt – im Vergleich zur gleichen Abfrage im letzten Jahr – konstant hoch: Acht Prozent der Befragten planen ziemlich sicher eine Reise, für 22 Prozent kommt Österreich generell in Frage. In Vorarlberg entwickelt sich die Sommernachfrage aus Deutschland seit Jahren positiv. Im Sommer 2015 verzeichnete unser Bundesland etwa 576.148 Ankünfte, ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber 2014.
Vorarlberg setzt auf Individualreisende und liegt damit richtig.
Brigitte Plemel