Ein Millenniumsquartier mit See, Park und Kultur

Bisher dominiert die Arbeit im Lustenauer Millennium Park. Jetzt gibt es kulturelle Impulse und Wohnungen.
Lustenau. (VN-sca) Als der brasilianische Architekt Oscar Niemeyer sein größtes Werk plante und die Retortenhauptstadt Brasilia Realität wurde, fehlte neben den Arbeitsplätzen eines: das Leben. Im Lustenauer Millennium Park ist dieses Manko selbstverständlich nicht so augenscheinlich wie in einer Hauptstadt, doch jetzt planen Gemeinde, Prisma und die Firmen am Standort genau das: Leben. Sie schaffen mit 30 neuen Wohnungen, mit kulturellen Initiativen und einer parkähnlichen Freifläche und sogar einem kleinen See, aus einem Gewerbegebiet mit Ambitionen ein Quartier zu machen, in dem man auch nach Arbeitsschluss gerne verweilt.
Update für den Standort
Die Präsentation des Masterplanes „Millennium Park 16 plus“ war hochkarätig besetzt: Bürgermeister Kurt Fischer, Prisma-Vorstand Bernhard Ölz, der Geschäftsführer von Metzler Immobilien, Hans-Peter Metzler, und der Geschäftsführer von ZIMM Maschinenelemente, Gunther Zimmermann, erläuterten ihre Vorhaben. Initialzündung für das Update des 1997 gestarteten Parks waren Projekte wie die geplante Ansiedlung der Firma Sonderhoff, die schlussendlich scheiterte, und auch die Pläne der Lustenauer Firma Jürgen Krämer Plan und Bau, die ebenfalls nicht realisiert wurden, bestätigt Bürgermeister Fischer. Doch diese Projekte „sind für mich abgehakt“, jetzt gebe es einen Plan, mit dem alle, auch die Park-Pioniere, einverstanden sind.
Natürlich soll die Wirtschaft wachsen: Zehn Betriebe mit rund 150 Arbeitsplätzen zu den derzeit am Standort tätigen 45 Unternehmen mit 650 Mitarbeitern sollen noch angesiedelt werden. Rund 20 Millionen werden investiert, so Prisma-Chef Ölz bei der Präsentation. Die Baugebiete sind definiert, das 10.500 Quadratmeter große Herzstück des Parks wurde von der Gemeinde an ein gemeinsam von Zimm und Prisma gegründetes Unternehmen verkauft. Dort sollen drei Neubauten mit gemischter Nutzung und Möglichkeiten zur Expansion für die Firmen vor Ort entstehen. Wohnungen und ein Convenience Store und Café entstehen in einem Gebäude, das der Firma Metzler Immobilien gehört.
Weitere Wohnungen und Gastronomie entstehen im Gebäude icub, daneben wird ein kleiner See ausgebaggert, die Terrasse dazu gibt es schon. Das Gebäude Nummer 8, in welchem früher Walch Catering werkte und das derzeit von S.I.E. gewidmet wird, wird neu genutzt: „Schauraum, Gastronomie, Kreativproduktion“ sind die Schlagworte dazu, „Coworking“ die Strategie hinter dem neuen Masterplan. Der großzügige Grünraum bleibt erhalten, bzw. wird von der Gemeinde gestaltet, und der Platz, den es schon beim Competence Center Rheintal gibt, werde erweitert, geht es nach den gemeinsamen Vorstellungen der Millenniums-Residenten und der Marktgemeinde.
Eines machen Metzler, Zimmermann und Co. bei der Präsentation auch klar: Sie wollen den Millennium Park auch als elitäre Adresse etabliert haben. Und da unterscheiden sie sehr genau, wer im Park und wer am Park baut. Ikea ist am Park, McDonalds auch. „Wir wollen keine Handelsdiskussion haben“, sagt Investor Gunter Zimmermann.
Dienstleister und Produzenten haben hier Platz.
Bernhard Ölz, Prisma
Millenium Park neu
» Weiterentwicklung: durchmischte Nutzung: Kreativwirtschaft, Coworking, Start-ups, Nahversorgung, Kultur
» Planung: Vier Neubauten, 30 Wohnungen, Convenience Store, See, Grünzone
» Voraussichtliche Investitionen: 20 Millionen Euro
» Geplante Erweitertung Unternehmen: zehn neue Unternehmen, 150 Arbeitsplätze
» Erste Projekte: voraussichtlich 2016