Die Betriebe haben ihre Hausaufgaben gemacht

E-Werke Frastanz 2015 mit leichtem Umsatzplus. Industrie und Gewerbe mit geringerem Energiebedarf.
Frastanz. (VN) Die Firmengruppe E-Werke Frastanz hat im Geschäftsjahr 2015 eine Betriebsleistung (berichtigter Umsatz) von 12,8 Millionen Euro erzielt. Damit bewegt man sich leicht über dem vorangegangenen Geschäftsjahr (12,6 Millionen Euro). Geschäftsführer Rainer Hartmann ist mit der Entwicklung zufrieden. Man habe das Niveau in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld halten können. Details zur Ertragssituation nennt er indes nicht.
Im Vorjahr sei die Gesamtstromabgabemenge von vormals 100,4 Millionen Kilowattstunden minimal auf 100,18 Millionen Kilowattstunden zurückgegangen. „Wir gehen nicht mehr davon aus, dass es hier noch zu sehr großen Steigerungen kommen wird. Industrie und Gewerbe haben ihre Hausaufgaben gemacht und produzieren mehr bei geringerem Energiebedarf. Sie haben ihre Effizienz gesteigert“, sagt Hartmann. Rund drei Viertel des Stroms der E-Werke-Frastanz nehmen Industrie- und Gewerbebetriebe ab, ein Viertel entfällt auf Haushalte. Der Strombedarf der privaten Haushalte sei in den vergangenen Jahren zwar nur leicht, allerdings beinahe ständig gestiegen, bemerkt der Geschäftsführer. Die vermehrte Ausstattung der Haushalte mit EDV und Elektronik und immer mehr elektrisch gesteuerten Anwendungen mache sich hier bemerkbar.
Im Oktober habe man den Strompreis für Haushalte und Gewerbebetriebe um etwa fünf Prozent gesenkt und damit der Entwicklung auf den internationalen Strommärkten Rechnung getragen. Man bewege sich auf einem niedrigen Niveau, die Industrie bekomme Strompreise wie vor etwa zehn Jahren.
Einsparungen erzielt
Durch das seit 2015 geltende Energieeffizienzgesetz mussten die E-Werke Frastanz im Vorjahr rund 600.000 Kilowattstunden an abgegebener Energie einsparen. Dieses Ziel habe man erreicht beziehungsweise übertroffen und damit Strafzahlungen vermieden. So habe man etwa an diversen Aktionen wie dem Tausch von Kühlgeräten und LED-Lampen oder Umwälzpumpen teilgenommen. Das Gesetz sieht Hartmann jedoch kritisch, da es nicht den Konsumenten, sondern den Energielieferanten zu Einsparungen verpflichte. „Das ist, also ob man dem Metzger vorschreiben würde, seinen Kunden aus Gesundheitsgründen weniger Wurstsemmel zu verkaufen.“
Das 2008 in Betrieb genommene Biomasseheizwerk entwickle sich dank der sehr guten Zusammenarbeit mit den Holzlieferanten, der Agrargemeinschaft Nenzing und der Forstbetriebsgemeinschaft Montfort, zufriedenstellend. Das eigene Elektrofachhandelsgeschäft werde als Nahversorger von der Bevölkerung sehr geschätzt. Im Geschäftsbereich Kabel-TV-Netz habe man die Zahl der Internetkunden seit 2008 mehr als verdoppelt.
Die Firmengruppe E-Werke Frastanz beschäftigt insgesamt rund 70 Mitarbeiter (14 Lehrlinge) und gehört etwa 50 Gesellschaftern aus der Region.
Wir hoffen, dass das Gesetz ab 2020 nicht verlängert wird.
Rainer Hartmann