Wohnungen im Land am teuersten

2015 wurden 2720 Wohnungen verkauft. Vorarlberg ist bei Wohnungen das teuerste Bundesland.
Schwarzach. (VN-reh) Der Wohnungsmarkt in Vorarlberg boomt. Eigentum ist an sich stark gefragt und das derzeit niedrige Zinsniveau begünstigt Käufer beim Erwerb von kreditfinanziertem Eigentum, sowohl für Eigenbedarf als auch für Anleger. Somit verwundert es kaum, dass 2015 bei den Wohnungsverkäufen neue Bestmarken erzielt wurden. In ganz Österreich wurden im vergangenen Jahr 43.744 Wohnungsverkäufe mit einem Gegenwert von 8,5 Mrd. Euro im Grundbuch verbüchert. Mit einem Plus von 13,5 Prozent ist das ein neuer Rekordwert.
In Vorarlberg wurden von Jänner bis Dezember des vergangenen Jahres insgesamt 2720 Wohneinheiten verbüchert. Das sind um 15,5 Prozent mehr als 2014, belegt der aktuelle Remax-Immo-Spiegel für Eigentumswohnungen. Der Gegenwert der Wohnungen belief sich dabei auf 616,7 Mill. Euro, dies entspricht einer Preissteigerung von 23,7 Prozent. Die Tatsache, dass die Preise weiter ansteigen, lassen trotz Niedrigzinsen für viele den Traum vom Eigentum in weite Ferne rücken. Ein Blick auf die Preise zeigt deutlich: Vorarlberg ist vor Salzburg, Wien und Tirol ohnehin das teuerste Wohnungs-Bundesland. Schon in den vergangenen Jahren zählten die Immobilienpreise in Vorarlberg immer zu den höchsten in ganz Österreich.
215.183 Euro teuer
In Österreich kostete 2015 eine Wohnung im Schnitt 175.171 Euro. In Vorarlberg liegt der durchschnittliche Wohnungspreis indes bei stolzen 215.183 Euro. Der teuerste Bezirk ist dabei Bludenz mit einem typischen Wohnungspreis von 219.559 Euro vor Bregenz (218.097 Euro), Dornbirn (212.734 Euro) und Feldkirch (210.343 Euro). Diese nahezu identen Preise zwischen den Bezirken eines Bundeslandes sind in Österreich einzigartig. Einen Unterschied gibt es aber dennoch: Während Bregenz im Jahr 2015 ganze 988, Feldkirch 773 und Dornbirn 643 Wohnungskäufe meldeten, verzeichnete Bludenz nur 316 Wohnungskäufe.
Alle Immobilien zusammengerechnet, zeigt das Grundbuch für das vergangene Jahr 5677 Transaktionen, um knapp 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Grund für den Anstieg sind auch die Vorzieheffekte aufgrund der Steuerreform.
Wohnungen nicht kleiner
Wer nun allerdings denkt, aufgrund steigender Preise werden auch die Wohnungen statistisch gesehen kleiner, der irrt. Dieses Phänomen hat sich nämlich massiv eingebremst. Von 2014 auf 2015 gab es nur noch einen Rückgang von 0,5 Quadratmetern. Aktuell ist eine typische verkaufte Wohnung in Österreich 67,1 Quadratmeter groß, 2010 waren es noch 76 Quadratmeter. “Natürlich werden die einzelnen Wohnungen an sich nicht kleiner, aber kleine Wohnungen werden tendenziell kürzer behalten und im selben Zeitraum öfter verkauft als große”, erklärt Anton Nenning von Remax. Eine große Familienwohnung sei indes meist eine Lebensentscheidung.
Remax-Immo-Spiegel für Eigentumswohnungen
» 43.744 Wohnungen mit einem Gegenwert von 8,5 Mrd. Euro wurden im Jahr 2015 in Österreich verkauft (+13,5 Prozent mehr Verbücherungen als im Rekordjahr 2014)
» in Vorarlberg waren es 2720 Wohneinheiten, um 15,5 Prozent mehr als 2014 (davon 988 in Bregenz, 773 in Feldkirch, 643 in Dornbirn und 316 in Bludenz)
» der Gegenwert belief sich auf 616,7 Mill. Euro, das entspricht einer Steigerung von 23,7 Prozent
» Wertsteigerungen pro Wohnung im Landesschnitt: +6,6 Prozent
» Wohnungspreise 2015: in Feldkirch 210.343 Euro, in Dornbirn 212.734 Euro, in Bregenz 218.097 Euro und in Bludenz 219.559 Euro