Massiver Preiseinbruch bremst Loacker-Umsatz

Recycler trotz Rückgangs zufrieden. Entscheidend sind verarbeitete Mengen, die fast konstant blieben.
Götzis. (VN-reh) Bei einem Umsatzrückgang von 32 Prozent würde manch ein Firmenchef schwer ins Straucheln kommen. Nicht so bei der Loacker Gruppe in Götzis. “Der Umsatz ist nicht das Wichtigste. Relevant sind für uns die Mengen”, erklärt Karl Loacker, Geschäftsführer des Recyclingunternehmens. Die aber blieben im vergangenen Jahr mit 1,35 Millionen Tonnen beinahe konstant (-3,5 %). Für Loacker ist das Geschäftsjahr angesichts des Marktumfelds zufriedenstellend verlaufen. “Ich kann mich an kaum ein Jahr erinnern, das so schwierig war wie 2015”, resümiert er. Dass der Umsatz auf 578 Millionen Euro zurückging, liege an den Überkapazitäten in der Branche und den fallenden Rohstoffpreisen. Trotz alledem habe man aber ein positives Ergebnis erzielen können, die Eigenkapitalquote kletterte von 42 auf 48 Prozent und auch der Mitarbeiterstand in Vorarlberg wurde um 5,5 Prozent auf 266 erhöht. Als Familienunternehmen könne man langfristig denken und Marktschwankungen besser kompensieren. Zudem habe man die Produktionsprozesse sowie die Logistikwege im Unternehmen optimiert, erklärt COO Gerald Engler. Das Ziel des Unternehmens ist es, organisch zu wachsen. Das bedeutet, noch tiefer in die Aufbereitung der Materialien zu gehen. Natürlich hofft man für heuer auf eine stabile Rohstoffpreisentwicklung. Aber so ein schlechtes Jahr wie 2015 könne sich wohl kaum wiederholen, ist Karl Loacker überzeugt.
Neubau als Meilenstein
Einen Impuls erwartet man sich auch vom neuen Verwaltungsgebäude. Gestern wurde der offizielle Grundstein gelegt, die Bauarbeiten sind voll im Gange. Der Neubau, der 140 Mitarbeitern Platz bietet, ist Teil der gesamten Betriebsentwicklung, die zudem eine neue Werkstatt, eine Abgabestelle für Private sowie Sozialräume umfasst und in Summe 25 Millionen Euro kostet. Für Thomas Schäfer von der Geschäftsleitung soll der Bau auch die Branche an sich interessanter machen. Abseits vom Schrotthändlerimage will man so einen Schub in Sachen Fachkräfte bekommen.
Von den Vorkommnissen bei Häusle, an dem die Firmengruppe Loacker 42,06 Prozent hält, zeigt sich Karl Loacker sehr überrascht und enttäuscht. Jetzt gehe es darum, lückenlos aufzuklären und die Schuldigen zu bestrafen. Man stehe aber nach wie vor zum Unternehmen.
