Weitere Million für das Energiesparen
Sparen macht Sinn, auch in Energiefragen. Deshalb will man beim Land daran festhalten.
Bregenz. (VN-tw) Sehr gut angelaufen, das angepeilte Ziel konnte sogar übertroffen werden: So lautet der Tenor einer Bilanz, die das Land im Hinblick auf die im Vorjahr gestartete Energiesparoffensive 2020 ziehen kann. Bereits in den ersten zwölf Monaten habe man das Einsparungsziel von 30 Gigawattstunden übertreffen können, durften sich LH Markus Wallner (48, VP) sowie die Landesräte Erich Schwärzler (VP, 63) und Johannes Rauch (Grüne, 56) und VKW-Vorstand Helmut Mennel (55) über eine erste Zwischenbilanz freuen. Seit 2005 sei der Energieverbrauch um 0,6 Prozent gesenkt worden.
Förderanreize für Betriebe
Das Aktionsprogramm soll 2016 in allen Bereichen konsequent fortgesetzt werden, betonte Wallner und verwies auf budgetierte Landesmittel in der Höhe von einer Million Euro. Dabei lege man den Fokus auf die drei Bereiche Haushalte, Industrie und Gewerbe sowie die öffentliche Hand. Wesentliche Neuerung im laufenden Jahr ist ein Programm zur Förderung von Klein- und Mittelbetrieben (KMU) sowie die Erhöhung des Förderanreizes zum Austausch von Stromdirektheizungen in Altbauten.
Energiespeicherung als Thema
„Alle Maßnahmen zielen darauf ab, Energie erneuerbar, verfügbar und leistbar zu halten“, fügte Wallner hinzu. Die KMU-Förderaktion werde als so genanntes „Top-up“ zur Umweltförderung des Bundes angeboten. Damit solle ein verstärkter Anreiz geboten werden, trotz gefallener Preise für Energie weiter in Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energieträger zu investieren. Für Schwärzler zählt neben dem Energiesparen, der Energieeffizienz und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energie auch die weitere Entwicklungsarbeit zu den Säulen der Energieautonomie des Landes: „Wir sind in der Produktion gut unterwegs. Jetzt geht es verstärkt um die Frage, wie vorhandene Energie gespeichert werden kann.“
Straßenverkehr als Baustelle
Durch die Sparmaßnahmen könnten dauerhaft Kosten reduziert und einkommensschwache Haushalte besonders unterstützt werden, verwies Rauch auf die sozialpolitischen Zielsetzungen der Offensive. Gleichzeitig stelle das Ganze einen wichtigen Beitrag dar, um wesentliche Umweltzielsetzungen erreichen zu können. Eine energie- und umweltpolitische Baustelle sieht Rauch hingegen nach wie vor im Straßenverkehr.
Elektromobile im Vormarsch
Es gelte deshalb, den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel voranzutreiben und die Elektromobilität im Auge zu behalten: „Diese Entwicklung dürfte in den nächsten Jahren einen Riesensprung machen.“ VKW-Vorstand Mennel zog im Hinblick auf das Verteilen und Verkaufen von 173.000 LED-Lampen 2015 sowie weitere Aktionen eine positive Bilanz.
Für Wallner & Co. stellen die im Hinblick auf die bis 2050 angestrebte Energieautonomie des Landes erreichten Einsparungen auch eine willkommene regionale Wertschöpfung dar.
Einsparungen sind regionale Wertschöpfung. Das Geld geht nicht nach Dschibuti, es bleibt im Land.
Erich Schwärzler, Landesrat