Zumtobel schaltet Licht aus

Zumtobel Group plant Schließung des Werks im deutschen Usingen Ende August.
Dornbirn, Usingen. (VN-sca) Beim Vorarlberger Leuchtenkonzern Zumtobel Group stehen im Zuge der Umstrukturierung derzeit die Werke auf dem Produktivitätsprüfstand. Bereits im vergangenen Jahr fielen bei dieser Prüfung Produktionsstätten in Landskrona (Schweden), in Ennenda (Schweiz) und in Tianjin (China) durch, sie wurden geschlossen bzw. verkauft, wie im Falle von Innsbruck und Auckland (Neuseeland) geschehen. Nun trifft es auch eines der deutschen Werke, nämlich Usingen. Bereits am 18. Dezember 2015 berichteten die VN, dass in der Dornbirner Konzernzentrale Überlegungen im Raum stehen, Mitarbeiter abzubauen bzw. einen Partner ins Werk zu holen oder das Werk zu verkaufen. Arbeitnehmervertreter und Usinger Politiker befürchteten bereits damals die Schließung des Standorts. Zumtobel-CEO Ulrich Schumacher kündigte gegenüber den VN an, dass die Restrukturierung des Produktionsnetzwerks noch nicht vorbei sei. „Für das vergleichsweise kleine Werk in Usingen (D) suchen wir einen strategischen Partner, um eine größere Auslastung zu erreichen.“ Der wurde nicht gefunden.
Sozialverträgliche Lösung
Nun das Aus. Am Donnerstag wurden die Mitarbeiter bei einer Betriebsversammlung informiert. Ab dem 1. September 2016 ist es finster im Werk Usingen. Zumtobel versichert via Pressemitteilung, dass bei der Abwicklung die Arbeitnehmervertreter von Anfang an in diesen Prozess eingebunden werden. „Dabei sollen allem voran sozial verträgliche Lösungen für die betroffenen 156 Mitarbeiter gefunden werden.“ Man habe, wie im Dezember berichtet, einen Suchprozess nach einem strategischen Partner für das nur unzureichend ausgelastete Werk eingeleitet. Diese Suche mündete zwar in intensive Verhandlungen mit einigen Interessenten, die allerdings zu keinem Abschluss führten.
Hohe indirekte Kosten
Neben der nicht zufriedenstellenden Auslastung des Werks sind die überdurchschnittlich hohen indirekten Produktionskosten sowie die geringe strategische Relevanz des in Usingen produzierten „Medicals“-Portfolios, das nicht zum Kerngeschäft gehört, weitere Gründe für die Entscheidung zur geplanten Schließung. Die Geschäftsführung der Zumtobel Lighting GmbH habe in Abstimmung mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Zumtobel Group entschieden, Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über eine geplante Schließung des Werks aufzunehmen.
Christian Ranacher, Geschäftsführer von Zumtobel Lighting Deutschland: „Wir bedauern die Entscheidung insbesondere aus der Perspektive unserer Mitarbeiter, die über viele Jahre mit großem Engagement und hoher Kompetenz für unser Unternehmen gearbeitet haben. Wir werden unsere Verantwortung als Arbeitgeber selbstverständlich vollumfänglich wahrnehmen.“