Modulbau ist Exporthit

Exporte nach Deutschland bescheren Kaufmann Bausystem neue Umsatzrekorde.
Reuthe. (cro) Die deutsche Wirtschaft ist der Antrieb, der im Vorjahr auch die Motoren in Österreich und speziell in Vorarlberg ankurbelte. Denn die Exporte nach Deutschland sind 2015 um 6,4 Prozent gestiegen. Damit erreichte der Wert der Warenlieferungen in die BRD eine Höhe von 39,5 Milliarden Euro. Österreich profitierte von der Konjunkturbelebung beim nördlichen Nachbarn, dessen Bruttoinhaltsprodukt (BIP) im letzten Jahr um 1,7 Prozent gewachsen ist. Und den Prognosen aller Wirtschaftsforscher zufolge soll es mit dem gleichen Tempo weiter gehen.
Holzmodule sind gefragt
Im Österreichvergleich zählt Vorarlberg laut jüngsten Zahlen zu den wachstumsstärksten Bundesländern. Im Jahr 2015 exportierte das Ländle Waren im Wert von 4,6 Milliarden Euro in alle Welt. Der Hauptabsatzmarkt ist jedoch Deutschland. Beispielsweise auch für die Kaufmann Bausysteme in Reuthe. Dank der starken Konjunktur in unserem Nachbarland verzeichnete das Bregenzerwälder Unternehmen in den letzten beiden Jahren ein starkes Wachstum. Geschäftsführer Christian Kaufmann spricht von einer Verdoppelung des Umsatzes auf 28 Millionen Euro, der im Vorjahr erzielt wurde. Der deutsche Markt macht die Hälfte des Umsatzes aus. Für 2016 wird ein weiterer Anstieg auf 35 Millionen prognostiziert – 70 Prozent davon betreffen das Exportgeschäft nach Deutschland.
Know-how und Erfahrung
Es ist der boomende Holzmodulbau, der mit für das starke Wachstum verantwortlich ist. Die Kaufmann Bausysteme sind in diesem Segment seit Jahren Marktführer. Die Erfolgsgeschichte begann vor acht Jahren mit einem von BMW in Auftrag gegebenen Hotelbau mit 96 Modulen. „Das war das erste Großprojekt“, erklärt Kaufmann. „Die 96 Zimmereinheiten wurden dabei schlüsselfertig im Werk vorgefertigt, per Lkw auf die Baustelle geliefert und montiert.“ Weitere Großaufträge in Deutschland folgten: etwa der Bau zweier Hotels mit insgesamt 171 Modulen sowie 100 Moduleinheiten für die Europäische Schule Frankfurt oder Flüchtlingsunterkünfte mit 500 Modulen. Das bisher größte Einzelprojekt der Firmengeschichte wurde in Hamburg-Wilhelmsburg realisiert, wo ein Studentenheim mit insgesamt 371 Modulen errichtet wurde.
Das am Standort Reuthe 20 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen hat sich ein großes Know-how und viel Erfahrungsschatz aufgebaut hat und kann bei den Projekten auf ein großes Netzwerk aus Architekten, Planern und Partner aus der öffentlichen Hand zurückgreifen. Pro Modul werden ca. 35 bis 40 Fachkräfte benötigt. Handwerker arbeiten Hand in Hand. „Dadurch erhöht sich die Qualität, mit der wir in Deutschland Fachleute beeindrucken.“
Vier Module pro Tag
Durch die vorgefertigten Module sind Bauzeit-Verkürzungen von bis zu sechs Monaten durchaus realistisch. Produziert werden die Einheiten an den beiden Kaufmann-Standorten Nenzing und Kalwang (Steiermark). Aktuell können vier Module pro Tag gefertigt werden. Bei einer Auftragslage von 1000 Modulen in diesem Jahr gibt es praktisch keinen Stillstand in der Produktion. Im Gegenteil: Die Mannschaft bei Kaufmann soll weiter aufgestockt werden, damit das Wachstum auch zukünftig beibehalten werden kann.
Unsere Qualität beeindruckt in Deutschland. Wir werden wertgeschätzt.
Christian Kaufmann, Geschäftsführer