Günstige Ferientermine und starkes Saisonfinale

Trotz April-Minus bester Winter aller Zeiten: Noch nie so viele Gäste und Nächtigungen in einer Saison.
Bregenz. (VN-reh) Der Rekordbringer war letztlich der Februar. Denn während die Tourismusorte des Landes im Dezember und Anfang Jänner noch vergeblich auf Schnee warteten, machte er alles wieder gut. Dabei war es nicht nur die Schneelage, die die Gäste anzog, sondern die günstige Aufteilung der Ferienwochen. Zudem gab es durch das Schaltjahr einen zusätzlichen Urlaubstag. Erfolgreich gab sich aufgrund der früheren Osterferien auch der März. Dass der April indes mit einem Minus schloss, war genau aus demselben Grund absehbar.
Gereicht hat es trotzdem: Mit über fünf Millionen Nächtigungen und 1,2 Millionen Gästen erreichte Vorarlberg in der Wintersaison zwischen November und April ein neues Rekordergebnis. Noch nie wurden so viele Gäste und Nächtigungen in einer Wintersaison verzeichnet. Ebenfalls erfreulich ist, dass alle Regionen des Landes den Winter mit einem Plus beendeten. Den größten Zuwachs nach Regionen verbuchte das Montafon, nach Bettenkategorien erlebten die gewerblichen Ferienwohnungen einen ordentlichen Schub.
Während die Zahl der Gäste aus Russland und Frankreich rückgängig war, gab es ansonsten in nahezu allen Märkten Zuwächse zu verzeichnen. Nicht nur aus den drei großen Stammmärkten Deutschland, Schweiz und Österreich, sondern auch aus den Niederlanden, Großbritannien, Belgien, Zentraleuropa und den USA kamen mehr Gäste nach Vorarlberg. „Das gibt uns Hoffnung auch für die Zukunft“, freut sich Tourismusdirektor Christian Schützinger, auch weil die Zahl der Gäste aus Bayern deutlich zunahm. Das ist eine Gästeschicht, die sonst traditionell eher in Salzburg oder Tirol Urlaub macht. „Wir haben uns in der Aufmerksamkeit unserer Nachbarn einen Platz erobert“, so der Tourismusdirektor, der sich zudem noch über die Tatsache freuen darf, dass auch die Aufenthaltsdauer erstmals seit Jahren leicht gestiegen ist.
Ausruhen gilt nun aber nicht. Der Sommer steht bereits vor der Tür; auch hier sind die Erwartungen groß, denn in der vergangenen Sommersaison wurde mit 1,1 Millionen Gästen und 3,7 Millionen Nächtigungen ein Rekord erzielt. Der Sommerurlaub wird in Vorarlberg immer beliebter. Das Hauptgeschäft liegt zwar nach wie vor im Juli und August, die Vor- und Nachsaisonen holen aber auch aufgrund der vielfältigen Wandermöglichkeiten zunehmend auf.
Saisonnierverordnung
Für die Beherbergungsbetriebe geht es im Sommer aber um mehr als nur um schöne Zahlen: Sie kämpfen neben der höheren Umsatzsteuer aktuell mit der neuen Verordnung zum Saisonnierskontingent: „In der Praxis eine nicht unbeträchtliche Kürzung des Saisonkontingents durch die Hintertür“, kritisiert Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und fordert von Sozialminister Stöger eine rasche Korrektur.
Wir haben ein ganz hervorragendes Ergebnis erzielt.
Christian Schützinger