ÖBB legen Punktlandung hin

Erster Bauabschnitt des neuen Güterzentrums Wolfurt planmäßig abgeschlossen.
Wolfurt. Eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der heimischen Wirtschaft geht in die nächste Phase. 16 Monate nach dem Spatenstich haben die ÖBB gestern die neue Anlage für den Wagenladungsverkehr am Terminal Wolfurt offiziell in Betrieb genommen. „Wir sind absolut im Zeitplan und auch im Kostenplan“, beschreibt Franz Bauer (59), Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur im VN-Gespräch die Punktlandung. Jetzt verlagern sich die Arbeiten ins „Herz des Terminals“. Die Einschränkungen und Behinderungen für die verladende Wirtschaft werden dennoch gering sein, verspricht Bauer. Fünf Fakten zum Ausbau des Terminals Wolfurt:
Kosten: Die ÖBB investieren 66 Millionen Euro in den Ausbau des Terminals. Nach einem schwierigen Beginn mit komplexen Grundablösen ist das Großprojekt planmäßig angelaufen. Mit der Vergabe der großen Leistungen sei sichergestellt, dass die Kosten halten werden, erklärt Vorstandsdirektor Franz Bauer. Überraschungen hat es bisher jedenfalls nicht gegeben. „Seit dem Spatenstich hat bisher alles perfekt geklappt.“
Kapazität: Statt bisher 7,2 Hektar Fläche stehen ab Mitte 2018 gesamt 10,6 Hektar zur Verfügung. Beim Wagenladungsverkehr werden die Kapazitäten von zuletzt 2900 auf 4000 Wagen erhöht. Im Containerbereich sprechen die ÖBB von einer Kapazitätsverdoppelung. „Mit dem Umbau werden aber auch die internen Abläufe wesentlich effizienter gestaltet“, so Bauer. In Wolfurt entstehe ein modernes Güterzentrum. Die ÖBB werden in Zukunft viele begleitende Dienstleistungen anbieten, wie Lagerflächen für Leercontainer und Container-Wartung und Reparatur.
Bedeutung: Die ÖBB investieren kräftig in die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. In Summe sind für den Terminalausbau Wolfurt, den Ausbau Wien-Süd und Wels 225 Millionen Euro budgetiert. Wolfurt spiele österreichweit eine bedeutende Rolle, sagt Vorstandsdirektor Bauer gegenüber den VN. „Vorarlbergs Wirtschaft ist perfekt unterwegs. Davon können auch wir als Bahn profitieren.“
Fertigstellung: Mit der gestrigen Inbetriebnahme der neuen Anlage für den Wagenladungsverkehr endete Bauphase 1 und startete gleichzeitig die zweite Phase im Herzen des Terminals. So stehen jetzt intensiver Gleisbau, die Errichtung der Kranbahn und das Aufstellen des Portalkrans an. Das geht nicht gänzlich ohne Einschränkungen für den laufenden Betrieb. Diese würden allerdings gering ausfallen, versichert Bauer. „Wir haben die Bauphasen so gelegt, dass der laufende Betrieb im Vordergrund steht und wir uns mit den Umbaumaßnahmen am Betrieb orientieren.“ Ziel sei es jedenfalls, die Kundenzufriedenheit bis zum Vollbetrieb, der für Mitte 2018 geplant ist, zu halten.
Leistungsfähige Strecken: In Wolfurt entsteht eines der modernsten Güterzentren Österreichs. Braucht es jetzt auch Investitionen in die Gleisinfrastruktur? Für Bauer verfügt Vorarlberg bereits über hochleistungsfähige Strecken. So habe man im Rahmen der Modernisierung des Arlbergtunnels eine lange Zweispurinsel geschaffen, um mehr Kapazitäten durch den Tunnel zu bringen. Zudem habe man gerade ein UVP-Projekt für den selektiv zweigleisigen Ausbau Lauterach-Lustenau eingebracht. Damit soll es zu Verbesserungen auf der Schweiz-Achse kommen.
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