Mikrozellularer Erfolg für den Alpla-Konzern

Neue Technologie sorgt für Aufsehen. Investitionen im laufenden Jahr von 218 Millionen Euro.
Hard. (VN-sca) Rund vier Jahre forschte der weltweit führende Hersteller von Kunststoffverpackungen, das Harder Unternehmen Alpla, zusammen mit Partnern an der Entwicklung einer neuen Technologie im Extrusionsblasen (so nennt sich die Herstellungsweise für Kunststoffflaschen), nun können die Entwickler die Lorbeeren ernten. „Die Branchenauszeichnungen unterstreichen das Potenzial von Foaming für nachhaltigere Verpackungslösungen“, freut sich Alpla-Chef Günther Lehner über die internationalen Preise „Pack the Future“ und „World Star“.
Weniger Kunststoff
Mit der mikrozellularen Schäumtechnologie können das Gewicht und der Kunststoffverbrauch um bis zu 15 Prozent reduziert werden, erläutert Lehner die Innovation. Sie ist bereits im Einsatz. So spart Unilever bei Duschgel-Flaschen, die im Werk Lübeck für den europäischen Markt hergestellt werden, rund 275 Tonnen Kunststoff. Derzeit und künftig werden weitere Standorte mit dieser Technologie ausgerüstet.
Chancen für die neue, umweltfreundliche Technologie sieht Firmenchef Lehner langfristig vor allem in Europa, den USA und China, auch wenn die derzeit niedrigen Erdölpreise für die neue Technologie nicht unbedingt förderlich sind. Aber auch in der Verpackungsbranche gilt: Innovationen wie die neue Foaming-Technik sind wichtig, um die Kunden an das Unternehmen zu binden. Im 61. Jahr des Bestehens expandiert Alpla, das übrigens die Abkürzung von „Alpenplastik Lehner Alwin“ ist, weiter. Zwei neue Basiswerke werden in der Türkei und in Dubai errichtet, dazu kommen vier weitere Inhouse-Werke.
Schwerpunkt Afrika
Insgesamt investiert das Weltunternehmen, das in 43 Ländern 16.500 Menschen beschäftigt, im laufenden Geschäftsjahr 217,7 Millionen Euro in Werke und Technologie. Investiert wird vor allem im Mittleren Osten und in Afrika. Auf dem Schwarzen Kontinent haben die Harder ganz im Süden in Südafrika und ganz im Norden in Ägypten die ersten Werke eröffnet bzw. gekauft und auf Alpla-Niveau gebracht.
Global verläuft die Geschäftsentwicklung stabil, berichtet Lehner. Die wirtschaftlich schwierige Lage in Ländern wie Venezuela oder Brasilien schlägt sich natürlich auch in den Büchern der Harder nieder. Das gleiche sich durch die breite Aufstellung des Unternehmens aus. Mexiko und die USA zeigen beispielsweise eine „vernünftige Entwicklung“. Eine Herausforderung ist die Effizienz, denn „der Preisdruck ist trotz momentan niedrigen Rohstoffpreisen in der Branche enorm“.

Alpla in Zahlen
» Umsatz 2015:
3,3 Mrd. Euro (+4 %)
» Investitionen 2016:
217,7 Millionen Euro
» Mitarbeiter weltweit: 16.500
» Mitarbeiter in Vorarlberg:
916 (Österreich: 1228)
» Lehrlinge: 195 weltweit, 85 in Österreich
» Werke gesamt: 159 in 42 Ländern, davon 73 Inhouse bei Kunden wie Coca-Cola oder Unilever