Gold erstrahlt in neuem Glanz
Anleger flüchten vermehrt in „sicheren Hafen“ Gold. Experten sehen Bullenmarkt.
Schwarzach. (VN-reh) Gold glänzt wieder. Der Preis für das Edelmetall ist seit Jahresbeginn um mehr als ein Fünftel auf derzeit über 1309 Dollar pro Feinunze gestiegen. Zuletzt trug auch der Brexit-Entscheid zum Aufschwung bei. Denn nicht umsonst gelten Unsicherheiten an den Finanzmärkten als „Medizin“ für Gold und lassen vermehrt Anleger in den vielzitierten „sicheren Hafen“ flüchten. „Der Brexit hat uns etwas überrascht, ist für den Goldpreis aber durchaus positiv. Unserer Meinung nach befindet sich Gold wieder in einem Bullenmarkt“, sagt auch der bekannte Goldexperte Ronald-Peter Stöferle und bekräftigt im aktuellen Goldreport sein Goldpreis-Ziel von 2300 US-Dollar für Juni 2018. Denn die nun zu erwartenden Reaktionen der Notenbanken – „die Zinsen werden länger niedrig bleiben, vielleicht sogar Zinssenkungen in den USA eventuell in den negativen Bereich, Quantitative-Easing-Erweiterungen etc.“ – werden sich positiv auswirken, ist er überzeugt. Zudem sei das Vertrauen in diverse Währungen geschwächt, was ebenfalls positiv für den Goldpreis sei. Neben Gold setzt Stöferle auch auf Aktien von Goldminen. „Die Minenaktien haben das erlebt, was die Ölaktien gerade durchmachen“, erklärt er. Sie hätten sich in einer vierjährigen Rosskur ziemlich gut aufgestellt und seien deutlich gestärkt durch die Krise gekommen.
„Gold gehört in Portfolio“
Ein Ja zu Gold gibt es auch aus Vorarlberger Sicht. „Es gibt einige Alleinstellungsmerkmale von Gold, die langfristig für das Edelmetall als attraktive Anlagen-Beimischung sprechen. Zumindest dann, wenn Gold als Absicherung und nicht als Performance-Lieferant betrachtet wird“, sagt Markus Salzgeber, Obmann der Fachgruppe Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Denn Gold sei im Unterschied zu Papiergeld nicht beliebig vermehrbar. Hinzu komme, dass Gold ein „natürliches“ Zahlungsmittel ist, sprich keinem Zahlungsversprechen eines Dritten oder eines unternehmerischen Risikos unterliege. „Gold wird seit mehr als 2500 Jahren als Zahlungsmittel akzeptiert und ist damit eine Krisenwährung ohne Ausfallrisiko“, verdeutlicht Salzgeber die wichtigsten Vorteile. Vor allem bei langfristig niedrigen Zinsen sei eine Beimischung von Gold in Form von Goldminenaktien bzw. Goldfonds oder als Münzen- oder Barrengold im Anlage-Portfolio von Vorteil. „Gold bietet sich im Rahmen von fünf bis zehn Prozent als ein wertvoller Vermögensbaustein an“, präzisiert der Fachgruppen-Obmann.
Nach unserer Meinung ist Gold wieder in einem Bullenmarkt.
Ronald-Peter Stöferle
Vieles spricht langfristig für Gold als Anlagen-Beimischung.
Markus Salzgeber