Das Tor zum Nahen und zum Mittleren Osten

In der Türkei ist der Lebensstandard stark gestiegen. Die Wirtschaft boomt.
Schwarzach. (cro) Auch wenn die politische Lage zwischen Europa und der Türkei derzeit etwas angespannt ist, ändert das nichts an den guten wirtschaftlichen Beziehungen. Denn zwischen der EU und der Türkei gibt es ein Freihandelsabkommen. Das Land ist somit auch für Vorarlberger Unternehmen ein interessanter Markt, zumal die türkische Wirtschaft im ersten Quartal 2016 wieder um stolze 4,8 Prozent gewachsen ist. Generell hat die Türkei seit 2003 einen wirtschaftlichen Boom erlebt. Durch den Anstieg der Mindestlöhne um 30 Prozent stieg zuletzt auch der private Konsum um 6,9 Prozent an.
Es gibt eine kaufkräftige Kundschaft, für die Produkte im Premiumbereich leistbar sind. Genau in dieser Nische sieht das Schwarzacher Textilunternehmen Hefel sein Marktsegment. Im Textilland Türkei ist hochwertige Bettwäsche aus Vorarlberg durchaus gefragt. „Zudem ist die Türkei das Tor zum Nahen und Mittleren Osten“, erklärt Ulrike Hefel, eine der beiden Geschäftsführer, warum sich das Unternehmen „am Tor zu Asien“ engagiert. „Aus diesem Grund haben wir bereits zum zweiten Mal an einer der größten Heimtextilmessen weltweit, der Evteks in Istanbul, als Aussteller teilgenommen.“
Die Naturbettwaren von Hefel werden vor allem als haptische Erlebnisse wertgeschätzt. „Gefragt ist jedoch auch die visuelle Inszenierung“, ergänzt Ulrike Hefel. Begehrt sind das hauchzarte Inlettgewebe sowie die nachhaltige Bettware im Organicsegment. Aber auch Luxusbettwaren versüßen der Kundschaft die Träume. „Wer mit den Türken ins Geschäft kommen will, muss am Ball bleiben“, rät Hefel. Und man soll sich nicht wundern, wenn es bis zum ersten Geschäftsabschluss ein bis zwei Jahre dauert.
Hefel Textil GmbH
» Hauptsitz: Schwarzach
» Zweigbetrieb: Kefermarkt in Oberösterreich
» Niederlassungen: Hefel Textil AG Schweiz
» Produkte: feinste Inlettgewebe, Naturbettwaren wie Kissen, Bettdecken und Unterbetten gefüllt mit Naturhaaren
» Mitarbeiter: 130
» Exportquote: ca. 50 Prozent
» Exportländer: als 50 Länder weltweit
» Umsatz: ca. 15 Mill. Euro