Vorarlberger entdecken alte Vorlieben wieder

SChwarzach. (VN-sca) Die Urlauber sind verunsichert. Wo soll, wo kann man noch urlauben, ohne ständige Angst vor Kriminalität, Terrorismus oder Naturkatastrophen? Für viele ist das klar: Sie bleiben im eigenen Land und genießen die Schönheiten Vorarlbergs oder der anderen österreichischen Bundesländer. Außerdem sind „Busreisen wieder sehr im Trend“, stellt der Sprecher der Vorarlberger Reisebüros, Klaus Herburger, fest. Die Menschen schätzen die Vorzüge, schildert er. Keine nervenden Kontrollen an Flughäfen, Ziele, die meist sicher sind, und ein Gruppenerlebnis, das er gerade bei den Fahrten zur Fußball-Europameisterschaft miterleben konnte.

Trend zum Bus

Den Trend zur Busreise kann auch auch Rainer Nägele von Nachbar Reisen bestätigen. „Unsere Busfahrten an die Adria haben heuer wieder angezogen“ sagt er. Überhaupt: Italien. Das Land, in dem der Sommertourismus quasi erfunden wurde, ist in all seinen Facetten gefragt wie lange nicht. Egal, ob in Südtirol, an der ligurischen Küste oder in Sizilien – die Vorarlberger haben ihre alte Liebe wiederentdeckt.

Renner Spanien

Spanien profitiert ebenfalls von der Verunsicherung der Vorarlberger Reisenden, die bei der Wahl des Urlaubsortes allerdings nicht anders entscheiden als die Österreicher generell oder die deutschen Nachbarn. „Spanien boomt ganz wahnsinnig“, berichtet Patrick Moosmann, Geschäftsführer von „5 vor 12 Reisen“ in Feldkirch. Das bestätigen Nägele und Herburger gegenüber den VN. In Mallorca ist auf die Schnelle kein Zimmer mehr zu finden, mit etwas Geduld und Zeit habe man allerdings auch dort noch Chancen. Die Kanarischen Inseln sind ebenso beliebt wie die Costa Brava. Ganz vorne in der Gunst der Urlauber ist heuer wieder Griechenland. Besonders die Inseln Kreta, Korfu und Rhodos werden gut gebucht, sagt Nägele. Der Zustrom in die Ägäis ist auch dem Totalausfall der Türkei geschuldet.

Die Buchungen der Vorarlberger in die Südtürkei sind um 50 bis 60 Prozent zurückgegangen. „Das ist wirklich brutal“, so Herburger. Dabei würde er „sofort in die Südtürkei in die Ferien fahren“, wirbt er für das frühere Trendreiseziel. Die Sicherheitslage sei sehr gut, die Hotels bieten ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis – was will man mehr. Das finden auch Moosmann und Nägele, die von guten Rückmeldungen ihrer Kunden berichten. Und noch ein Trend ist in unsicheren Zeiten wie diesen festzustellen: Immer mehr Menschen verbringen ihren Urlaub auf dem Schiff. „Kreuzfahrten sind auch für Familien ideal“, sagt Moosmann.

Die Reisevorlieben haben sich von Ost nach West verschoben.

Rainer Nägele, Nachbaur Reisen