1, 2, 3 Winterstart: Vorarlberger Skigebiete sind bereit

Markt / 20.11.2025 • 16:32 Uhr
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Winterparadies Vorarlberg: Diese Sportler haben in Bezau Spaß auf ihren Rodeln. VT/Dopfer

Hohe Erwartungen setzen die Touristiker in die heurige Wintersaison. Langfristig soll aber der Saison-Tourismus weichen. Denn die Gäste sollen ganzjährig nach Vorarlberg kommen.

Dornbirn “Ich bin froh, in einer Branche zu arbeiten, die nicht von der allgemeinen Wirtschaftskrise betroffen ist”, sagte kürzlich eine Montafoner Unternehmerin im Gespräch mit den VN. Sie arbeitet im Tourismus und in der Tat ist es so, dass die Branche in den letzten Jahren und auch heuer im Sommer zumindest quantitativ gewachsen ist. Es scheint so, dass sich die Konsumenten auf kleinere, also “überschaubare” Freuden konzentrieren. Statt in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit große Anschaffungen zu machen, gönnt man sich lieber einige Tage Urlaub – wenn möglich öfter im Jahr.

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Winterstart (v. l. n. r.): Michael Tagwerker (Seilbahnen), Markus Kegele (Sparte Tourismus), Christian Schützinger (Vorarlberg Tourismus), LR Marco Tittler. VT/Mathis

Gerne in den Vorarlberger Urlaubsdestinationen – das zeigen auch die Buchungen für die heurige Wintersaison, die, so Landestourismusdirektor Christian Schützinger, beim “Winterstartschuss”, den er zusammen mit dem Sprecher der Branche, Markus Kegele, dem Geschäftsführer der Fachgruppe Seilbahnen, Michael Tagwerker, und Tourismus-Landesrat Marco Tittler am Donnerstag im Hotel Sonne in Dornbirn setzte. Bereits jetzt haben mehr Menschen als im letzten Jahr ihren Urlaub in Vorarlberg gebucht.

Hohe Investitionen in Qualität

Damit auch jene buchen, die noch nicht entschlossen sind, ist a) der gerade stattfindende Wintereinbruch von Vorteil und b) die Anstrengungen der Touristiker, um im grenzübergreifenden Wettbewerb zu punkten. Allein die Seilbahnen haben rund 122 Millionen Euro in die Anlagen, die Schneesicherheit und die Qualität der Pisten investiert, zahlreiche Hotels und die Gastronomie haben ebenso Millionen investiert. Investitionen, die im Winter nützen, aber auf das langfristige Ziel der Tourismusstrategie einzahlen, nämlich Vorarlberg als Ganzjahres-Destination zu etablieren, wie Schützinger betont.

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82 Prozent der Wintergäste kommen zum Skifahren nach Vorarlberg. Sie suchen aber auch nach einem Gesamtpaket mit Kulinarik, Kultur und weiteren Freizeitmöglichkeiten. VT/Frei

Ein Thema, besonders für die Branchensprecher Kegele, also auch Landesrat Tittler, ist nämlich die Wertschöpfung. Denn das von den Gästen attestierte “hervorragende Preis-Leistungsverhältnis” sollte sich auch in der Wertschöpfung für die Betriebe als auch wirtschaftlich niederschlagen. Das könnte durch Preisanpassungen passieren, aber auch eine höhere Auslastung würde schon positiv zu Buche schlagen.

Auslastung steigern

Beherbergungsbetriebe in Vorarlberg sind im Jahresdurchschnitt lediglich zu 32,3 Prozent ausgelastet, das Land kommt auf nur 118 Vollbelegungstage. Kongress-, Kultur-, Medizin- und Sportveranstaltungen könnten die Buchungen ankurbeln. Auch die Betriebe bieten immer mehr ganzjährig attraktive Angebote. Kegele: “Vorarlberg ist gut in der Qualität, aber es fehlt an Auslastung – hier haben wir noch Potenzial.”

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Gästebefragungen von Vorarlberg Tourismus zeigen aber auch, dass viele Gäste Stammgäste sind und oft mehr als einmal in Vorarlberg sind. Sie seien laut Analyse auch durchaus bereit, für gute Angebote und Erlebnisse mehr Geld vor Ort auszugeben, wenn die Leistungen ihren Vorstellungen entsprechen. Derzeit geben die hauptsächlich aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und natürlich Österreich stammenden Gäste pro Übernachtung und Person 172 Euro aus, mehr als z. B. beim Nachbarn Tirol, aber deutlich weniger, als Gäste in Wien ausgeben.