„Spanische Wirtschaft ist viertgrößte der Euro-Zone“

Markt / 13.07.2016 • 19:14 Uhr
Mag. Christina Marent, Leiterin der Außenwirtschaft in der WKV.
Mag. Christina Marent, Leiterin der Außenwirtschaft in der WKV.

Exporte aus Vorarlberg gewinnen in Spanien an Bedeutung, weiß WKV-Außenwirtschaftsleiterin Christina Marent.

FELDKIRCH. Mit 47 Millionen Konsumenten ist Spanien ein interessanter Markt. Zudem etabliert sich Spanien immer mehr auch als Drehscheibe für Lateinamerika und Nordafrika.

Ist Spanien angesichts der unsicheren politischen Situation ein empfehlenswerter Marktplatz für heimische Exporteure?

Marent: Die spanische Volkswirtschaft ist die viertgrößte der Euro-Zone und wuchs 2015 um 3,2 Prozent, was einem europäischen Spitzenwert entspricht. Für das laufende Jahr wird ein weiteres Wachstum von 2,7 Prozent erwartet. Dieser positive Trend setzte Mitte 2013 ein und sorgt für eine optimistische Stimmung: Laut einer Umfrage des Außenwirtschaftscenters Madrid sind die österreichischen Niederlassungen in Spanien aktuell so zufrieden mit dem Wirtschaftsstandort wie schon lange nicht. 2014 haben Vorarlberger Firmen Waren im Wert von 109 Millionen Euro nach Spanien exportiert, das entsprach einer Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.

Was macht Spanien als Exportmarkt attraktiv?

Marent: Heimische Exporte gewinnen stetig an Boden, und es ergeben sich Chancen, um verlorenes Terrain zurückzugewinnen und neue Bereiche zu erobern. Spanien ist mit 47 Millionen Konsumenten ein interessanter Markt und hat eine enorme Strahlkraft auf die gesamte iberische Halbinsel. Auch als Drehscheibe für Lateinamerika und Nordafrika etabliert sich Spanien immer mehr.

Auf welche Branchen konzentrieren sich die Außenwirtschaftscenter in Spanien?

Marent: Mit Unterstützung der Internationalisierungsoffensive „go-international“ liegt der Fokus der Außenwirtschaftscenter Madrid und Barcelona aktuell auf den Sektoren Automotive, Nahrungsmittel und Getränke, IKT, Konsumgüter, Medizintechnik und urbane Technologien. Veranstaltungen zu den Themen Biotechnologie, erneuerbare Energien, Energieeffizienz sowie im Dienstleistungs-, Holz-, IKT-, Lebensmittel- und Kraftfahrzeugbereich, Mode und Design, Maschinen und Anlagen, wie auch dem Sicherheitssektor runden das Angebot ab.