Metzgerei mit Aussicht

EICHENBERG. (cro). Besonders im Sommer ist die Jausenstation der Familie Fessler in Eichenberg stark frequentiert. An sonnigen Tagen bietet sie nämlich einen herrlichen Blick auf den Bodensee. Der Fesslerhof ist aber noch viel mehr. Er ist eigentlich ein Metzgereibetrieb, der von Hansjörg Fessler (53) gemeinsam mit seiner Frau Christine (52) und seinem Sohn Martin (22) ganzjährig geführt wird. Viele, die hierher, auf knapp tausend Meter Höhe, herauffahren, verbinden den Einkauf mit einem gemütlichen Hock. Keine andere Metzgerei im Land kann dieses Ambiente bieten.

Allein schon wegen der exponierten Lage musste die Familie auf Innovation setzen. Im Jahr 1993 als kleiner Schlachtbetrieb gegründet, entschied man sich drei Jahre später, auf ein Konzept zu setzen, das die Landwirte der Nachbarschaft miteinbezog. Und zwar in dem Sinne, dass nur Tiere geschlachtet werden, die aus den umliegenden Höfen stammen.

Alles selbst gemacht

Bis heute hält man daran erfolgreich fest. „Der maximale Transportweg beträgt 20 Minuten“, bringt es Hansjörg Fessler auf den Punkt. Die Bauern erhalten auch ordentliche Preise für ihre Tiere. Zehn bis 15 Schweine, zwei Kälber, zwei Stiere oder Ochsen werden pro Woche eigenhändig verarbeitet, angefangen von der Streichwurst über die Salami bis hin zum Schinken. Das Angebot umfasst 30 Wurstsorten. Hinzu kommt das Fleisch, das nicht über die Theke angeboten, sondern jeweils frisch zugeschnitten wird. Im Laufe der Jahre hat sich der Betrieb viele Stammkunden aufgebaut. 70 Prozent davon kommen aus Deutschland.

Die Wiege des Fesslerhofs wurde von Hansjörgs Vater gelegt, der als Landwirt und später auch als Hofmetzger tätig war. Seit jeher war die Familie für ihre Gastfreundschaft bekannt. Lange bevor es die Jausenstation gab, wurden vorbeikommende Wanderer mit einem Schnäpsle versorgt. Im Laufe der Zeit entstand daraus die Idee, eine kleine Raststätte zu errichten.