Zum Gunz-Geburtstag starkes Wachstum in den Kernmärkten
Seit 30 Jahren ist der Lebensmittelhändler international auf Erfolgskurs.
mÄDER. Im Jahr 1986 entschlossen sich die gelernten Lebensmittelhändler Werner und Helmut Gunz, sich selbstständig zu machen. Seither ist viel passiert, richtig durchgestartet hat das Unternehmen mit dem Beitritt zur Europäischen Union, wie Werner Gunz, der seit 2014 nach dem Ausstieg des Bruders die Gunz Warenhandels GmbH als alleiniger Geschäftsführer leitet, im Gespräch mit den VN betonte.
New York und Mäder
Die Gunz-Ladengeschäfte sind Geschichte, nur zwei Shops werden selbst geführt, jener am Hauptsitz in Mäder und ein Geschäft im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Die dienen quasi auch der Marktforschung, denn neu eingeführte Produkte stehen dort im Regal. Gunz hat seit 1996 ein außergewöhnliches Wachstum realisiert. „Damals hatten wir einen Jahresumsatz von zwei Millionen Euro“ erinnert sich der Händler. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz 122,3 Millionen Euro. „Heuer geht es in Richtung 128 Millionen Euro“ wagt der Firmenchef eine Prognose.
Starker deutscher Markt
Und die gründet auf den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres. Das Umsatzplus betrug gegenüber dem Vorjahr 4,6 Prozent. Besonders drei Länder trugen zu dieser neuerlichen Steigerung bei: „Der deutsche Markt ist in allen Bereichen gewachsen“, so Gunz. Die Konsumstimmung am wichtigsten Markt des Vorarlberger Lebensmittelhändlers sei sehr gut. Auch in Frankreich laufen die Geschäfte ausgezeichnet. Die Grande Nation sei für Gunz der drittwichtigste Markt, deshalb habe man dort den Vertrieb in den vergangenen Monaten stark ausgebaut.
Südosteuropa boomt
Auch in Südosteuropa habe man in den ersten sieben Monaten sehr gut verkauft. Griechenland sei schon in den vergangenen Jahren und trotz der Krise ein sehr guter Markt gewesen, jetzt konnten die Umsätze nochmals gesteigert werden. Über dem Durchschnitt gewachsen seien Rumänien und Bulgarien. Ein starkes Wachstum verzeichnet Gunz auch in den baltischen Staaten. Zu verdanken sei das der Europäischen Union, ist sich der Kaufmann sicher. Der EU-Beitritt zeige sich jetzt in der Kaufkraft der Menschen. „In den ersten Jahren fließt viel Geld in die Infrastruktur und in den Sachgüterbereich, jetzt kommen diese Investitionen bei den Menschen direkt an“, analysiert der begeisterte Europäer.
Von Chips bis Erdnussbutter
Das Unternehmen Gunz habe durch die EU erst die Chancen für die Expansion erhalten. „Nutzen muss man die dann selber, von selbst geht nichts“, sagt er im Gespräch mit den VN. Die Entscheidung der Briten versteht er demgemäß nicht, der häufigen Kritik an der EU in unserem Land setzt er den Erfolg der eigenen Firma entgegen. Die hat sich inzwischen auch in Deutschland niedergelassen. In Magdeburg wird der weitaus größte Teil der Waren distribuiert, die dann in insgesamt 90 Länder der Welt versandt werden. Seit heuer beliefert Gunz auch Uruguay mit seinem rund 1200 Artikel umfassenden Sortiment von Salzgebäck über Süßwaren bis zu Konfitüre. Das Nachbarland Brasilien hat heuer bislang geschwächelt. Das ändert sich vielleicht, wenn die Brasileiros erfahren, dass Gunz einer der wichtigsten Sponsoren des österreichischen Olympiateams ist.
Die EU hat Chancen eröffnet. Nutzen muss sie jeder selbst.”
Werner Gunz
Gunz Fakten
» Gegründet: 1986
» Geschäftsführung: Werner Gunz
» Umsatzsentwicklung 2016:
+4,6 Prozent
» Export: 94,5 Prozent (90 Länder)
» Sortiment: etwa 1200 Artikel
» Märkte Top 3: Deutschland, Schweiz, Frankreich