Wenn die Jungen wie die Alten bauen
Lehrlinge auf der Alp – Firstfeier für Haus der Vorarlberger Jungzimmerer.
Riefensberg. (VN-son) Traditionelle Holzbaukunst stand bei der Projektwoche der Vorarlberger Zimmererlehrlinge auf der Alpe Elmauen in Riefensberg im Mittelpunkt. Seit 1998 wird von der Holzbau-Zukunft, der Initiative der Vorarlberger Zimmererinnung für ihren Berufsnachwuchs, eine Projektwoche veranstaltet. „Die Lehrlinge lernen alte Handwerkskunst mit moderner Baukunst zu verbinden, denn in den Unternehmen heute wird wenig mit altem Handwerk gearbeitet“, sagt Innungsmeister Siegfried Fritz. Das Besondere an dem Projekt ist: Die jungen Handwerker verwenden beim Bau eines kleinen Holzhauses keine Maschine. Ihnen wird vom Betreuerteam gezeigt, wie die Holzbauer seit jeher arbeiten.
Höhepunkt der Woche ist die zünftige Firstfeier für das Häuschen – oder die Hütte, wie man in diesem alpinen Gelände wohl auch sagen kann – und die fand am Donnerstagabend im Beisein der Eltern, Bauherren und einer ganzen Reihe von Lehrmeistern statt.
Intensive, aber erfolgreiche Zeit
An dem überbetrieblichen Ausbildungsprojekt nahmen 13 Burschen aus ganz Vorarlberg teil, die im ersten Lehrjahr stehen. „Das Besondere ist neben dem Erlernen des traditionellen Handwerks auch das Arbeiten in der Gruppe und der Austausch unter Gleichgesinnten“, erzählt die Projektleiterin Melanie Amann. Auf der Alpe lernen sie so quasi nebenbei soziale Kompetenz und Gruppenbildung – bei den Abenden am Lagerfeuer entstehen auch neue Freundschaften, hoffen die Veranstalter der Holzbauinnung.
Die fachliche Weiterbildung kam neben der Persönlichkeitsbildung nicht zu kurz: Die angehenden Zimmerer besuchten Schulungen und feilten an ihren beruflichen Fähigkeiten. Mit Erfolg: Das errichtete Haus zeigt, dass die Qualität stimmt. Das Ergebnis der Projektwoche wird natürlich verwendet, heuer erhält die Kindergruppe der Firma Heron das Haus für die weitere Nutzung.