Jetzt macht die Jugend Wirtschaft: “Weil wir doch die Zukunft sind”

Markt / 06.09.2016 • 22:21 Uhr
Stefan Schnöll, Generalsekretär der Jungen Volkspartei, und JVP-LAbg. Julian Fessler wollen die Politik zurückdrängen.  Foto: Sams
Stefan Schnöll, Generalsekretär der Jungen Volkspartei, und JVP-LAbg. Julian Fessler wollen die Politik zurückdrängen.  Foto: Sams

Die jungen Schwarzen fragen Unternehmer, wie sich der Wirtschaftsstandort entwickeln soll.

Schwarzach. (VN-sca) Für Stefan Schnöll, Generalsekretär der Jungen Volkspartei Österreichs, und JVP-LAbg. Julian Fessler liegt es auf der Hand, dass sich die Jungen des Themas Wirtschaft annehmen. „Wirtschaftspolitik ist Generationenpolitik“, betonen sie im Gespräch mit den VN. Die Weichen, die jetzt gestellt werden, seien ausschlaggebend für die Zukunft. Und die Zukunft seien eben einmal die jungen Menschen.

Der Eifer der jungen Volkspartei könnte aber auch damit zusammenhängen, dass ihr Bundesobmann Sebastian Kurz sich auf eine mögliche Obmannschaft in der Volkspartei vorbereiten und seine Organisation sich dafür breiter aufstellen will. In Alp­bach hat er sich jedenfalls schon positioniert und stellte fest, dass es in Österreich „zu viel Bürokratie und zu wenig Anreiz für Unternehmertum“ gibt. Die konkreten Inhalte sollen durch Benchmarks ebenso ermittelt werden wie über eine Internetplattform, in der man sich mit Ideen einbringen kann in die Initiative „Mein Land – meine Chance“, und ganz wichtig: durch Gespräche mit jungen Unternehmern sowie Institutionen wie Industriellenvereinigung und der Wirtschaftsstandortgesellschaft. Genau das taten Fessler und Schnöll vor Kurzem im Land als Teil einer Österreich-Tournee und sie nahmen auf, was sie eh ahnten: In Sachen Digitalisierung wird zu wenig getan, die Steuergesetze sind so kompliziert wie die Gewerbeordnung, und die Politik ist zu dominant. „Wir wollen die Politik zurückdrängen“, sagen sie denn auch mutig, die Digitalisierung soll ins Zentrum gerückt werden, etwa durch regelmäßige Anfragen im Landtag durch Fessler und durch seine Kollegin Monika Venier. Bis vor Kurzem sei das Wort „Digitalisierung“ im Vorarlberger Landtag noch nie gefallen, schildert er ein Defizit. Auf dem Programm steht aber auch die duale Ausbildung, die den neuen Voraussetzungen noch nicht angepasst ist, und das Thema Bildung insgesamt.

Sie schrecken auch vor heiligen Kühen nicht zurück. „Wir müssen die Sozialpartnerschaft neu denken“, stellen sie mutig fest. Man müsse jetzt die Dynamik nutzen, die der Shootingstar der Schwarzen, JVP-Obmann und Außenminister Kurz, sowie Wirtschaftsstaatsekretär Harald Mahrer entfacht haben.