Museumsbähnle startete in die nächsten 40 Jahre

Beim Jubiläumsabend in den Bezauer Wirtschaftsschulen standen Jubilare im Mittelpunkt.
Bezau Im stimmungsvollen Ambiente der Aula in den Bezauer Wirtschaftsschulen feierte die Bregenzerwälder Museumsbahn ihr 40-Jahr-Jubiläum und stellte gleichzeitig die Weichen für die nächsten 40 Jahre dieser nostalgischen Tourismusattraktion, die aus dem Angebot der Region nicht mehr wegzudenken ist. Rund 1,67 Millionen Fahrgäste waren auf der Strecke Bezau–Schwarzenberg seit dem Start des Fahrbetriebs unterwegs, viele von ihnen kommen immer wieder, inzwischen längst auch ihre Kinder und Enkel.

Einzigartig
40 Nostalgiebahnen sind zwischen Bodensee und Neusiedler See unterwegs, das Wälder Museumsbähnle zählt nicht nur zu den erfolgreichsten, es ist auch in vielerlei Hinsicht einzigartig: So basiert der Bahnbetrieb auf ehrenamtlich tätigen aktiven Vereinsmitgliedern, lediglich die seit 2013 aus rechtlichen Gründen installierte Gesellschaft, die den umfangreichen “Papierkram” erledigt und das Bähnle rechtlich führt, hat Angestellte.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist das Bestreben, mit historischen Lokomotiven und Waggons zu fahren. “Von der Dampflok U 25, die 1902 den Eröffnungszug zog, bis zur Diesellok 2095.13, die 1980 den letzten Zug von Bregenz nach Bezau zog, sind alle Loktypen des Wälderbähnles betriebsbereit”, weiß Bähnle-Urgestein Jakob Bobleter zu berichten.

Einzigartig war auch der Jubiläumsabend: keine langen Festreden, mit Ausnahme von Bezaus Bürgermeister Hubert Graf keine Politprominenz, kein langer geschichtlicher Rückblick. Stattdessen eindrucksvolle Bilder aus den 40 Bähnle-Jahren in einer PowerPoint-Endlosschleife. Vorzügliche Bewirtung durch die dritte Klasse der HLT mit Kochlehrer Thomas Pfeiffer und Servicelehrer Jakob Handler.
Und dann standen ausschließlich Jubilare im Mittelpunkt. Vereinsmitglieder und Unterstützer, die seit Jahrzehnten das Museumsbähnle “tragen”. Ihr Einsatz wurde mit einer originellen “Trophäe” belohnt: ein Stück glänzend polierte Bähnle-Schiene.

Jugend ist willkommen
“Eigentlich”, so Obmann Oskar Müller, “wollten wir exakt am Gründungstag – 29. November – feiern, aber da hat unsere Mannschaft anderes zu tun, da fahren bereits die Nikolauszüge.” Auch sie feiern 30-Jahr-Jubiläum und in dieser Zeit “haben unsere fleißigen Helferinnen und Helfer rund 65.000 Nikolaussäckchen gefüllt”, ergänzt Bähnle-Urgestein Jakob Bobleter, der für 41 Jahre geehrt wurde. 41 Jahre Mitglied in einem 40 Jahre alten Verein? “Ja, das geht, denn Jakob war schon 1984 treibende Kraft im Proponentenkomitee, das schließlich ein Jahr später den Verein gründete”, klärte Obmann Müller mit Verweis auf die Altersstruktur des Vereins auf: “Jakob ist das einzige Gründungsmitglied, das heute geehrt werden kann. Viele der Pioniere leben heute nicht mehr, andere sind gesundheitlich nicht mehr in der Lage, an der Feier teilzunehmen.” Der Verein sei deshalb darauf angewiesen, dass junge Mitglieder nachkommen. “Jeder, der bei uns aktiv mitarbeiten will, ist deshalb herzlich willkommen.” STP
Die Jubilare
41 Jahre Jakob Bobleter,
35 Jahre Ingrid Sawires, Werner Kohler, Walter Schöch, Ernst Cavegn, Peter Stumpf,
30 Jahre Günter Fessler, Gisela Cavegn,
20 Jahre Egon Häfele,
15 Jahre Richard Feuerstein, Patrick Lenz, Michael Slee,
10 Jahre Markus Böhler, Stephan Moosmann, Tony Sohm, Florian Müller, Oskar Müller, Jürgen Sturm, Thomas Schwarz, Elfriede Woch, Edmund Stross.






