Rhomberg bewegt sich auf sicheren Bahnen

Markt / 16.09.2016 • 22:16 Uhr
Hubert Rhomberg und Ernst Thurnher, GF Rhomberg Gruppe.
Hubert Rhomberg und Ernst Thurnher, GF Rhomberg Gruppe.

Unternehmensgruppe feiert 130-jähriges Bestehen mit Umsatzplus von 14 Prozent.

Bregenz. (VN-reh) Wie feiert man ein Jubiläum? Ein Rekordumsatz von 690 Millionen Euro würde sich da theoretisch anbieten. Wobei man aber bei der Rhomberg Gruppe darauf Wert legt, nicht umsatzgetrieben zu sein. Man denke langfristig und wolle nur bauen, wo es Sinn macht, erklären die Geschäftsführer Hubert Rhomberg und Ernst Thurnher. Auf das 130-jährige Bestehen, das heuer gefeiert wird, ist man stolz, auch weil Rhomberg in vierter Generation statistisch gesehen schon längst „über der Todeslinie“ ist. Schließlich wird die dritte Generation immer als die kritischste für ein Unternehmen gesehen.

Das vergangene Geschäftsjahr 2015/2016 war intensiv und von zwei unterschiedlichen Richtungen geprägt. Während im Baubereich der Umsatz um 16,8 Prozent auf 234 Millionen Euro zurückging, legte er im Bahnbereich, der Rhomberg Sersa Rail Group (50:50 Joint-Venture Rhomberg Bahntechnik mit Sersa Group), um 40,8 Prozent auf 456 Millionen Euro zu. Insgesamt kommt die Rhomberg Gruppe auf einen Rekordumsatz von 690 Millionen Euro (+14 %). Während im Bau Großprojekte im Vorjahr zur planmäßigen Abwicklung kamen, war im Bahnbereich der Baustart des zehn Jahre dauernden Großauftrags in Großbritannien (Erneuerung der Weichen von London bis Schottland) der große Umsatztreiber. Dazu kamen Umsätze aus der Übernahme einzelner Geschäftsbereiche von Balfour Beatty. Wenn man in so vielen Segmenten tätig ist, könne man etwaige Schwankungen, die das Projektgeschäft mit sich bringen, gut auffangen, sieht man keinen Grund zur Sorge. „Der gefühlte Schnitt ist momentan jedenfalls gut“, sagt Hubert Rhomberg. Gestärkt ist man auch dank der Eigenkapitalquote, die auf 45,9 Prozent gesteigert wurde. Das ermögliche es dem Unternehmen, sich mit Innovationsthemen auseinanderzusetzen.

Trend Digitalisierung

Neben der Veränderung der Mobilität ist das die Digitalisierung. In einem Pilotprojekt mit Zumtobel und Bosch sieht man bereits wie Objekte, die mit Sensoren ausgestattet sind, über Internet oder Intranet miteinander kommunizieren. Im Bahnbereich werden mit Hilfe von Messgeräten bereits jetzt Daten von Maschinen und Gleisen erfasst. Das bringt es mittlerweile auch mit sich, dass man bei Rhomberg nicht nur bauaffine Fachkräfte sucht, sondern auch Software- und Hardware-Experten.

Nächstes „Leuchtturmprojekt“ soll auf jeden Fall das neue ORF-Funkhaus in Wien werden. Das werde Rhomberg jedenfalls an eine neue „Wahrnehmungsschwelle“ bringen. Im Wohnbau bleibe die Situation insgesamt aufgrund der hohen Grundstückskosten und der Bürokratie herausfordernd. Ohne das Zugeständnis der Bürgermeister, künftig dichter und höher bauen zu dürfen, sei das Problem nicht lösbar.

Nicht geändert hat sich indes der Zeitplan am Bregenzer Bahnhof. Zuerst müsse allerdings die Unterführung gebaut werden, dann erst komme das neue Bahnhofsgebäude drauf.

Die Wohnanlage St. Gebhardstraße in Bregenz wird erstmalig mit Caruso Carsharing Angeboten aufwarten. Fotos: Rhomberg
Die Wohnanlage St. Gebhardstraße in Bregenz wird erstmalig mit Caruso Carsharing Angeboten aufwarten. Fotos: Rhomberg
Der Bahnbereich entwickelte sich prächtig: Hier der Weichenumbau in Visp im Schweizer Kanton Wallis.
Der Bahnbereich entwickelte sich prächtig: Hier der Weichenumbau in Visp im Schweizer Kanton Wallis.

Fakten

Rhomberg Gruppe, Geschäftsjahr 2015/16

» Umsatz: 690 Mill. Euro (+14 %), davon 234 Mill. Euro (-16,84 %) bei Rhomberg Bau, 456 Mill. Euro (+40,79 %) bei Rhomberg Sersa Rail

» Eigenkapitalquote: 45,9 %
(+4,4 %)

» Mitarbeiter: 2918 (-5 %), davon 544 im Bereich Bau, 2374 im Bereich Bahn

» Investitionen: 26,7 Mill. Euro