War das wirklich alles?

Dornbirn. (cro) Gerade erfahrene Fachkräfte spüren nach vielen Jahren in ihrem durchaus zufriedenen Arbeitsleben manchmal einen Punkt, an dem sie sich fragen: War das jetzt alles? Die Lust, noch einmal etwas ganz Neues zu lernen oder im gelernten Beruf einen wichtigen Karriereschritt mit mehr Verantwortung und Einkommen anzustreben, ist oft ein guter Impuls, sich über Weiterbildungsmöglichkeiten zu informieren. Aber auch drohende Arbeitslosigkeit, kann zur Neuausrichtung führen.

Stetiger Wandel

„Berufliche Weiterbildung gewinnt neben der Grundausbildung immer stärker an Bedeutung. Sogenannte „glatte“ Biografien, also 40 Jahre im selben Betrieb oder in derselben Tätigkeit, sind rar geworden“, erklärt Martina Lehner. Die Bildungs- und Berufsberaterin beim Bifo in Dornbirn weiß, was der Arbeitsmarkt heute fordert: „Der stetige technologische Wandel und die immer höheren Anforderungen verlangen von den Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität, um auf die Veränderungen eingehen zu können und sich auch bildungsmäßig anzupassen.“

Wer erfolgreich sein will, muss sich diesen Herausforderungen stellen und eventuell sogar mehr als einmal einen neuen Beruf erlernen.

Mit Fingerspitzengefühl

Immer wieder kommen Ratsuchende zu Lehner ins Büro, die einen für sie persönlich zugeschnittenen Bildungsplan erarbeiten möchten. Dabei gilt es nicht nur Fragen zu klären wie: Welche Grundausbildung ist vorhanden, gibt es die Möglichkeit einer fachlichen Höherqualifizierung, z.B. den Lehrabschluss nachzuholen oder die Abend-Matura zu machen, und was bringt die Höherqualifizierung? Doch ebenso wichtig ist es auch, das Finanzielle und die aktuelle Lebenssituation zu berücksichtigen und sich zu hinterfragen: Kann ich mir eine Weiterbildung in der momentanen Situation überhaupt leisten? Aber auch Lösungen schlägt Lehner vor. Denn oft trägt auch der Arbeitgeber einen Teil oder gar die gesamten Kosten. Oder es gibt Förderungen. Eines ist jedoch unabdingbar: das persönliche Umfeld. Familie und Freunde sollten schon hinter einem stehen. Dann kann die Doppel- und Dreifachbelastung nämlich leichter bewältigt werden. „Unsere Aufgabe ist es, die Ratsuchenden bei der Beantwortung aller Fragen zu begleiten“, sagt Lehner und fügt lachend hinzu: „Wir sind sozusagen Geburtshelfer der beruflichen Entwicklung. Und wie auch im Kreißsaal braucht es manchmal einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Wenn dann der Knoten aufgeht, ist der Weg klar.“