Intersky-Forderungen liegen am Tisch

Markt / 13.10.2016 • 22:20 Uhr
Es geht um die Leasingraten dieses Fliegers.   Foto: DPA
Es geht um die Leasingraten dieses Fliegers.   Foto: DPA

87 Millionen Euro Forderungen in der Intersky-Insolvenz.
6,5 Millionen sind
bisher anerkannt.

Feldkirch. (VN-sca) Offiziell verständigten sich die Beteiligten in der Insolvenzsache Intersky Luftfahrt GmbH darauf, dass eine kurze Medienmitteilung des Landesgerichtes Feldkirch alles an Information sein soll, die über den aktuellen Stand der Causa informiert. Immerhin, denn so oft sendet das Landesgericht nicht die aktuellen Forderungen bei Konkursen aus: Die Eckdaten haben es aber in sich. Gäbe man allen Forderungen statt, wären dies aufgrund von 2736 Anträgen nämlich exakt 86.449.970,86 Euro. Schon nach dem Grounding der Vorarlberger Regionalflieger galt die Insolvenz als die größte des Jahres 2015.

Bruchteil ist anerkannt

Anerkannt wurde bislang nur ein Bruchteil davon, nämlich 6.789.397,91 Euro – das sind nicht einmal sieben Millionen. Knapp 80 Millionen (79.660.572,56) werden bestritten. Die größten Forderungsanmeldungen, nämlich 72 Millionen Euro, teilen sich auf zwei Gläubiger auf. Den größten Brocken will die Leasingfirma haben, die nun auf den Fliegern sitzt. „Ein Teil davon wird wahrscheinlich anerkannt“, sagt Masseverwalter Lukas Pfefferkorn auf VN-Anfrage, ansonsten „kann ich aber nichts sagen“, bittet er aufgrund der Nichtöffentlichkeit der Verhandlung um Verständnis für sein Schweigen. Weitere vier Gläubiger haben Forderungen im Ausmaß von über 100.000 Euro angemeldet. Aber der größte Teil der bei Gericht angemeldeten Forderungen stammt von Kleingläubigern.

In zwei Monaten mehr

Jene Gläubiger, deren Forderungen bestritten wurden, haben nun nämlich die Möglichkeit, binnen zwei Monaten deren gerichtliche Feststellung einzuklagen. Erst dann, wenn feststeht, in welchem Ausmaß die Forderungen auch anzuerkennen sind, wird eine Quotenvorschau möglich sein. Dass die 87 Millionen zwar angemeldet sind, aber sicher nicht alles anerkannt wird, glaubt auch Armin Rupp, Niederlassungsleiter des Kreditschutzverbandes 1870. „Das ist nur eine Momentaufnahme“, erklärt er, „erst in zwei Monaten wird man genau wissen, um wie viel Geld es geht.“