Kosten des Baustopps nach wie vor offen: “Noch keine seriöse Abschätzung möglich”

Zwar wurden die Arbeiten am Stadttunnel Feldkirch im November wieder aufgenommen. Für das Land bleibt die Kostenfrage aber weiterhin eine Baustelle.
Darum geht’s:
- Stadttunnelbau Feldkirch stoppte fünf Monate, Kosten unklar.
- Baufirmen meldeten Forderungen, konkrete Beträge fehlen.
- Neos kritisieren fehlende Antworten des Landesrats.
Feldkirch Fünf Monate lang standen die Bauarbeiten am Stadttunnel Feldkirch still. Der Stadttunnel zählt mit den veranschlagten 385 Millionen Euro zu den größten und teuersten Infrastrukturprojekten des Landes. Wie sehr der fünfmonatige Stillstand dieses Budget belastet – und ob zusätzliche Mittel nötig sein werden – bleibt weiter offen. Eine erneute Anfragebeantwortung von Landesstatthalter Christof Bitschi (FPÖ) an die Neos bringt in dieser Hinsicht kaum mehr Klarheit.
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Bitschi betont in seiner Antwort erneut, dass wesentliche Grundlagen zur Berechnung der Mehrkosten fehlen. Zwar hätten die beteiligten Baufirmen ihre Forderungen bereits “dem Grunde nach” angemeldet, jedoch bislang keine Beträge “der Höhe nach” genannt. Ohne konkrete Angaben der Unternehmen könnten die Auswirkungen weder auf das Projektbudget noch auf die mittelfristige Finanzplanung des Landes bzw. die Folgekosten “nicht seriös” dargestellt werden.

Bitschi verweist lediglich auf mögliche Kostenfaktoren wie Lagergebühren für bereits gefertigte Anlagenteile, die unproduktive Vorhaltung von Personal und Maschinen, höhere Indizes durch verschobene Arbeiten sowie mögliche Mehrkostenforderungen von Subunternehmen. Wie stark diese Posten allerdings tatsächlich ins Gewicht fallen, ist noch unklar.
Damit bleibt die Antwort auf die Kernfrage der Neos, wie sich der Stillstand auf das Landesbudget auswirkt, weiterhin unbeantwortet. “Dass der Landesrat nach einem beinahe halbjährigen Baustopp noch immer keine konkreten Zahlen nennen kann, ist schlicht nicht nachvollziehbar. Unsere Recherchen zeigen: Solche Verzögerungen gehen international schnell in die Millionen. Dass man im Land Vorarlberg dazu offenbar im Dunkeln tappt, ist höchst fragwürdig”, sagt Neos-Klubobfrau Claudia Gamon. Die Neos wollen die Anfrage so oft stellen, bis es eine Antwort gebe.