So haben andere Architekten die Seestadt geplant

Initiative für Seestadt-Neustart: Die VN zeigen die vier erstgereihten Projekte des Architekturwettbewerbs.
Bregenz. (VN-sca) Der Aufruf von vier Architekten zum Stopp der Planungsarbeiten für die Seestadt hat nicht nur in der Berufsgruppe selbst für Wirbel gesorgt, auch an Bregenzer Stammtischen ist die geplante Verbauung wieder in den Fokus gerückt. Nun sammeln die Initianten via E-Mail Unterschriften, die ihre Anliegen unterstützen.
Zurückhaltung
Beim Projektbetreiber Prises (Prisma und SES) und bei der Stadt Bregenz gibt man sich nach einer ersten Stellungnahme am Dienstag inzwischen zurückhaltend. Zu erfahren war allerdings, dass für den Baubescheid nur noch Details mit zwei Anrainern zu klären seien. Bislang dauerte das Bauverfahren bereits 14 Monate, das ist weit länger, als dies durchschnittlich der Fall ist.
Hauptkritik der Architekten Georg Bechter, Andreas Cukrowicz, Martin Mackowitz und Markus Thurnher: „Das geplante Objekt riegelt die Bregenzer Innenstadt vom See ab. Es fehlen die Blickachsen und die Bezüge zur Seelandschaft. Es fehlt die Ausbildung von attraktivem öffentlichem Stadtraum. Die gesamte Seeseite des Gebäudes bildet eine 230 Meter lange „Rückseite“ ohne Geh- und Radweg. Dieser Bereich der Stadt wird bewusst für immer unattraktiv und ohne Aufenthaltsmöglichkeit.“ Die Pläne wurden in der 47. Sitzung des Gestaltungsbeirates, dem fünf Architekten und drei Mitarbeiter der Stadt angehören, am 24. Oktober 2014 „grundsätzlich … zur Baueingabe freigegeben“.
Doch wie sind die nächstgereihten Teilnehmer des Architekturwettbewerbs mit der Herausforderung „Innenstadt und See“ umgegangen, inwieweit wurde ein attraktiver öffentlicher Raum geschaffen? Die VN zeigt die Vorschläge, die am 16. April 2010 von einer Fach- und einer Sachjury beurteilt wurden, aus derselben Perspektive, nämlich aus der Stadt in Richtung Bahnhof.
Präsentiert wurden die Vorschläge im Theater am Kornmarkt im Frühjahr 2010 an drei Tagen, 2013 und 2014 fanden gut besuchte Bürgerinformationsveranstaltungen statt. Zwischen 2007 und 2009 fanden außerdem fünf öffentliche Veranstaltungen zur Erarbeitung eines Masterplans statt.


